Frauen hören anders als Männer: Das muss auch in der Behandlung von Hörverlust beachtet werden
(DJD). Früher wurden Kinder medizinisch einfach als kleine Erwachsene angesehen und behandelt. Dann waren jahrhundertelang Männer der Maßstab für Medizin und Pharmaindustrie. Mittlerweile ist endlich die Gendermedizin auf dem Vormarsch. In der Hörakustik weiß man immerhin bereits seit 2009: Frauen und Männer hören anders, wie eine Studie aus Texas damals feststellte. Ein Jahr später legte eine Studie der Universität Tübingen nach: Anhand von Versuchen wurde bewiesen, dass Frauen beim Richtungshören deutlich schlechter abschneiden. Männer können aber Hintergrundgeräusche besser ausblenden.
Warum Frauen hohe Töne besser hören
Dafür verarbeitet das weibliche Gehirn Gehörtes rascher. Man weiß außerdem heute, dass Frauen in allen Altersgruppen hohe Töne im Frequenzbereich von mehr als 2000 Hz besser hören, Männer dagegen tiefe Töne unter 1000 – 2000 Hz. Dieses Phänomen nimmt mit dem Alter noch zu. Dass Frauen im höheren und leisen Tonbereich leichter hören und emotionaler reagieren, ist biologisch bedingt – damit sie hohe, zarte Babystimmen schneller hören und darauf reagieren. Aber es hat auch physiologische Gründe. Erstens ist die weibliche Hörschnecke kürzer und verarbeitet daher Schall schneller. Zweitens verschafft das Östrogen Frauen einen Hörvorteil, sodass deren Altersschwerhörigkeit meist später einsetzt als bei Männern.
Individuell einstellbare Technologie
Mittlerweile hat sich auch die Hörgeräteindustrie auf diese Tatsachen eingestellt: So gibt es jetzt beispielsweise das moderne Hörsystem IX von audibene, das als erstes Gerät dank zweier Echtzeitprozessoren eine individuelle Trennung von Sprachverstehen und Störgeräusch erlaubt. Per App kann jeder Träger seine persönliche Einstellung wählen – sogar auch nach geschlechterspezifischen Stärken und Schwächen. Das Richtungshören ist so ausgefeilt, dass es Stimmen präzise und in Echtzeit erfasst und sogar mitverfolgt, wenn der Sprecher sich im Raum bewegt.
Hörverlust kommt schleichend
Gute Hörhilfen werden in unserer alternden Gesellschaft immer wichtiger, denn jeder Dritte über 50 hat eine Hörminderung. Betroffene merken dies jedoch selbst oft sehr spät, da die Schwerhörigkeit meist schleichend voranschreitet. Umso wichtiger sind regelmäßige Checks. Unter www.audibene.de finden sich Infos zu einer unverbindlichen Beratung sowie zum kostenlosen Probetragen eines Hörgeräts. Denn je früher ein nachlassendes Gehör technisch unterstützt wird, umso erfolgversprechender ist das Ergebnis. Musik, Naturgeräusche und Unterhaltungen können wieder genossen werden – und das verbindet schließlich auch Männer und Frauen.