Gefahren aus der Wasserleitung: So lassen sich Legionellen im Trinkwasser vermeiden
(djd). Trinkwasser ist ein kostbares Gut und unser wichtigstes Lebensmittel. Was die Wasserwerke liefern, unterliegt strengen hygienischen Richtlinien. Werden Trinkwassersysteme in Gebäuden falsch geplant, konstruiert und betrieben, können sich dennoch Krankheitserreger ansiedeln und zum Gesundheitsrisiko für Menschen werden. Immer wieder in die Schlagzeilen schaffen es die Legionellen. Fast überall von Natur aus vorhanden, werden diese Keime erst dann zur Gesundheitsgefahr, wenn sie sich im Wasser überproportional vermehren können und vom Menschen über die Atemwege aufgenommen werden, etwa durch die sogenannte Vernebelung des Wassers beim Duschen oder in einem Whirlpool. Für gesundheitlich vorbelastete und ältere Menschen kann eine Legionellenerkrankung sogar tödlich enden.
Lauwarm und in stehendem Wasser fühlen sich Krankheitskeime am wohlsten
"Lauwarmes Wasser zwischen 25 und 45 Grad und zu wenig Zirkulation in den Leitungen: Das sind die typischen Bedingungen, unter denen sich Legionellen wohlfühlen", erklärt Stefan C. Würzner, Diplomingenieur und Bauherrenberater bei der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Typische Problemstellen seien hier zum Beispiel zu große Warmwasserspeicher im Keller oder nicht isolierte Kalt- und Warmwasserleitungen, die unmittelbar nebeneinander verlegt sind. Sogenannte Totleitungen - das sind Stichleitungen ohne Zirkulation, die zu einer selten benutzten Entnahmestelle wie zum Beispiel einem Außenwasserhahn im Garten führen - stellen ebenfalls eine Gefahrenquelle dar.
In einer richtig geplanten Trinkwasseranlage haben Keime kaum eine Chance
Alte Trinkwasseranlagen sind häufig noch nicht auf heutige hygienische Anforderungen ausgelegt. Kommt es bei neuen Anlagen dagegen zu erhöhten Legionellenkonzentrationen, sind meist Planungsfehler dafür verantwortlich. Es kann daher sinnvoll sein, Planungen im Neubau, aber auch bei einer Modernisierung von einem unabhängigen Sachverständigen - etwa einem BSB-Bauherrenberater - überprüfen zu lassen und auch die Installationsarbeiten durch eine baubegleitende Qualitätskontrolle abzusichern. Informationen und Adressen gibt es unter www.bsb-ev.de. "Der Berater kann überprüfen, ob eine Frischwasserstation als Alternative zum oder in Kombination mit einem Warmwasserspeicher eingesetzt werden kann, ob sich stagnierendes Warmwasser mit einer Zirkulationsleitung verhindern lässt und ob eine Entkalkungsanlage zur Vermeidung von Kalkablagerungen und Biofilmen in den Leitungen sinnvoll ist" erläutert Stefan C. Würzner.