Gut geplant ist halb saniert: Energetisches Sanieren ist eine Frage des Timings und der richtigen Reihenfolge
(djd). Der frostige Winter und die bald folgende Heizkostenabrechnung hat es vielen Eigentümern von Altbauten erneut deutlich vor Augen geführt: Es wird höchste Zeit, das Zuhause zu sanieren und auf den heutigen energetischen Stand zu bringen. Wer die kommenden Monate für eine Sanierung nutzt, kann bereits im kommenden Winter die Heizkosten deutlich senken. Nur womit anfangen, in welcher Reihenfolge sanieren und was tun, damit man keine Fördermittel verschenkt?
Sanierung Schritt für Schritt planen
Vom Sanieren "Marke Eigenbau" raten Experten deutlich ab. Wer ohne detaillierten Plan mit der Modernisierung beginnt oder sich gar die Dämmung der Fassade selbst zutraut, erreiche mitunter das Gegenteil, sagt Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsführung vom Industrieverband Hartschaum e.V. (IVH): "Zumindest wird die Dämmung den Erwartungen an die finanzielle Entlastung nicht gerecht. Und im schlechtesten Fall muss anschließend ohnehin nochmal ein Fachbetrieb nachbessern." Der erste Weg sollte nach den Worten der Expertin daher zu einem Energieberater führen. "Die entscheidende Basis für die Sanierungsplanung ist zunächst eine Bestandsaufnahme der Immobilie und der aktuellen energetischen Situation." So könne der Fachmann einen detaillierten Sanierungsplan erstellen, der sich durchaus auch budgetschonend in mehreren Etappen abarbeiten lässt. Vieles sei dabei eine Frage des Timings, so Serena Klein: "Die Dämmung der Fassade und des Dachgeschosses, falls noch nicht vorhanden, ist oft der erste Schritt. Eine neue Heizungsanlage kann anschließend oft kleiner dimensioniert werden, was dem Hausbesitzer weiteres Geld spart."
Auf Langlebigkeit und Dämmleistung achten
Die Sanierungsplan des Energieberaters ist zudem die Basis für Fachbetriebe. Sie sind versiert im Umgang mit den Dämmmaterialien und stehen somit für eine dauerhafte Energiesparwirkung ein. Für die Dämmung von Fassade und Dach etwa zählt seit langem EPS, besser bekannt als Styropor, zu den am meisten verwendeten Materialien. Bei geringem Gewicht weist es eine hohe Dämmwirkung über Jahrzehnte auf. Das Material ist sehr langlebig, da nahezu unverrottbar, und dennoch recyclingfähig. Auch nach Jahrzehnten an der Fassade weist Styropor, anders als andere Dämmstoffe, eine gleichbleibend hohe Dämmwirkung auf, da die eingeschlossene Luft ihre Isoliereigenschaften beibehält. Selbstverständlich wird eine Sanierung mit diesem Material durch Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen gefördert - auch dazu informiert wiederum der Energieberater.
Bewährt seit Jahrzehnten
(djd). Wenn die grundsätzliche Entscheidung für eine energetische Sanierung des Altbaus gefallen ist, kommt es auf das "Wie" an. Bei den Dämmmaterialien gibt es teils große Unterschiede mit Blick auf Handhabung, Kosten, notwendige Dämmstärke oder auch die Langlebigkeit. So kommt etwa Styropor seit Jahrzehnten zum Einsatz und hat sich auch in Langzeitanwendungen bewährt. Hinzu kommt bei dem Hartschaum der vergleichsweise geringe Preis, die einfache Verarbeitung und insbesondere die zuverlässigen Dämmeigenschaften. Um den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) für die gedämmte Wand gerecht zu werden, reicht etwa bei grauem EPS meist eine Dämmstoffdicke von 14 Zentimetern aus - wichtig, wenn ansonsten zur Nachbarbebauung wenig Platz ist.