Plötzlicher Harndrang oder Inkontinenz können für starken Leidensdruck sorgen
(djd). Eine "schwache" Blase haben - das gilt vielen Männern als rein weibliches Problem. Doch dabei handelt es sich um einen großen Irrtum. Zwar sind Frauen von Symptomen wie überfallartig auftretendem Harndrang und ungewolltem Urinverlust tatsächlich häufiger und meist auch früher betroffen. Doch auch bei Männern ist eine überaktive Blase - auch Reizblase genannt - keine Seltenheit. Zusätzlich zu anderen Ursachen wie Entzündungen oder einem übererregbaren Blasenmuskel kommt bei Männern eine vergrößerte Prostata als Auslöser infrage.
Die gereizte Blasenmuskulatur beruhigen
Männer sind insgesamt also weniger betroffen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen Untersuchungen aber, dass Männer stärker unter ihrer Inkontinenz leiden als Frauen und in diesem Zusammenhang auch deutlich anfälliger für Depressionen sind. Hier spiele wohl auch das männliche Selbstbild eine Rolle, wonach Binden, Vorlagen und andere Hilfsmittel reine Frauensache sind. Dabei ist das Leiden der Männer oft unnötig, weil Blasenbeschwerden sich in der Regel gut behandeln lassen. "Männer sollten deshalb ihre Scheu überwinden und bei allzu häufigem Müssen oder "Überlaufen" einen Urologen aufsuchen", rät Gesundheitsexpertin Katja Schneider von RGZ24.de. Der Urologe kann die Ursache der Beschwerden finden und wirksame Medikamente verordnen. Eine überaktive Blase kann mit Medikamenten aus der Gruppe der Anticholinergika wie etwa "Vesikur" behandelt werden. Sie können die gereizte Blasenmuskulatur beruhigen und den unerwünschten Harndrang merklich lindern. So bleibt im Ernstfall ausreichend Zeit, eine Toilette aufzusuchen.
Selbsttest verschafft Klarheit
Ob und wann ein Arztbesuch anzuraten wäre, können Männer beispielsweise per Selbsttest unter www.blase-ok.de herausfinden. Dort gibt es auch eine bundesweite Facharztsuche. Um dem Urologen alle wichtigen Informationen für seine Diagnose geben zu können, ist es sinnvoll, schon vor dem Termin ein sogenanntes Miktionsprotokoll zu führen. Darin wird notiert, wann und wie oft man getrunken und die Toilette besucht hat. Dieses Protokoll kann ebenfalls unter der genannten Webseite kostenlos angefordert werden.
Hausmittel gegen Reizblase
(djd). Blasenprobleme wie ein überfallartiger Harndrang und Inkontinenz sind immer ein Fall für den Arzt, doch Hausmittel können die Behandlung unterstützen. So sollte man keinesfalls die Trinkmenge reduzieren, sondern stattdessen ausgiebig trinken. Empfohlen werden dazu Tees etwa mit Kamille, Grünem Hafer, Goldrute, Bärentraubenblättern oder Brennnessel. Auch grünschalige Kürbiskerne können blasenstärkend wirken, also ruhig täglich zwei Esslöffel davon knabbern. Unter www.blase-ok.de gibt es mehr Informationen zum Thema Reizblase sowie eine Facharztsuche.