Unfälle beim Skifahren durch Prävention und vorausschauendes Verhalten vermeiden
(djd). Etwa vier Millionen Deutsche tummeln sich Jahr für Jahr zur Wintersportsaison auf den Pisten. Was das Skivergnügen jedoch trüben kann: Fast jede vierte Sportverletzung ist nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf einen Unfall beim Skisport zurückzuführen - obwohl der Sport nur wenige Wochen im Jahr möglich ist. Damit sei Skifahren die unfallträchtigste Sportart gleich nach Ballsportarten wie Fußball. Was die Schwere der Verletzungen angeht, rangiere Skifahren sogar noch vor Fußball an erster Stelle. Nach Angaben der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) verletzten sich in der Saison 2014/2015 rund 39.000 Skifahrer so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden mussten.
Knie und Schulter am häufigsten betroffen
Knieverletzungen führen die Statistik an - jeder dritte Skiunfall betrifft diesen Bereich. Besonders alarmierend ist der Wert bei Frauen: Hier beläuft sich der Anteil auf rund 47 Prozent. Auf Platz zwei der Rangliste folgt die Schulter. Hierfür sind wiederum Männer anfälliger als Frauen: Jede vierte Skiverletzung bei Männern betrifft die Schulter, bei Frauen nur jede siebte. Beide Verletzungsarten sind für ihre langfristigen Nachwirkungen bekannt. Frank Manekeller, Leiter Haftpflicht-, Unfall-, Sachschaden bei der HDI Versicherung AG: "Knie- und Schulterverletzungen beeinträchtigen die Betroffenen meist noch lange nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub. Wer Wintersport betreibt, sollte deshalb eine Unfallversicherung haben." Sie gelte weltweit, rund um die Uhr, und biete eine finanzielle Absicherung bei dauerhaften Unfallfolgen. Außerdem, so Manekeller, können zur Unfallversicherung zusätzliche Hilfs- und Pflegeleistungen vereinbart werden für den Fall, dass der Verunfallte weitere Unterstützung zu Hause benötigt. Von der Kostenübernahme für einen Menüservice über Hilfe bei Einkäufen oder Wohnungsreinigung bis hin zur Kostenübernahme einer ambulanten Pflege oder anschließenden Reha erstreckt sich der Umfang dieser sogenannten Assistance-Leistungen.
Prävention und Verhalten auf der Piste
Mit der richtigen und vor allem rechtzeitigen Vorbereitung können Muskeln gekräftigt und die Koordination trainiert werden. Hierfür eignet sich spezielle Skigymnastik oder gezieltes Kraft- und Ausdauertraining. Die Skibindung sollte zudem von einem Profi eingestellt werden. "Wer sich dann auf der Piste an die Verhaltensregeln des internationalen Skiverbandes hält, kann schon etliche Gefahrensituationen und Unfälle vermeiden", betont Frank Manekeller. Und für jeden Wintersportler heißt es, achtsam mit sich selbst zu sein: Skihelm und Protektoren für Wirbelsäule oder Handgelenke sowie Skibrillen bieten zusätzliche Sicherheit. Das Aufwärmen vor Fahrtbeginn sollte genauso dazugehören wie regelmäßige Pausen einzulegen, auf Ermüdungszeichen zu achten und ausreichend zu trinken - Alkohol gehört jedoch nicht auf die Piste. Gesperrte, vereiste und überfüllte Gebiete sollten unbedingt vermieden werden. Anstelle dessen empfiehlt es sich, nur präparierte Pisten zu wählen.
FIS-Verhaltensregeln
(djd). Die Regeln des internationalen Skiverbands "FIS" regeln den Umgang miteinander auf der Skipiste. An erster Stelle steht hierbei die Rücksichtnahme aufeinander. Speziell für Skifahrer und Snowboarder sieht das Regelwerk zehn Bestimmungen vor, die sich mit folgenden Situationen beschäftigen:
- Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
- Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
- Wahl der Fahrspur
- Überholen
- Einfahren und Anfahren
- Anhalten
- Aufstieg und Abstieg
- Beachten der Zeichen
- Hilfeleistung
- Ausweispflicht
Quelle: www.fis-ski.com