Mit Regenwasser spülen und waschen: Trinkwasser ist viel zu wertvoll für WC und Waschmaschine
(djd). Trinkwasser ist in Deutschland streng kontrolliert und kostspielig aufbereitet - und macht sich auf der Wassererrechnung doppelt bemerkbar. Denn Haushalte zahlen nicht nur für die Lieferung, in vielen Gemeinden sind die Kosten fürs Abwasser nochmal fast ebenso hoch. Dabei benötigen wir Trinkwasser bester Qualität eigentlich nur fürs Kochen, Duschen und Baden. "Mit einem Druck auf die WC-Spülung dagegen verwandeln wir rund sechs bis zehn Liter bestes Trinkwasser in Schmutzwasser", sagt Dietmar Sperfeld, Fachreferent bei der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V., kurz fbr. Auch die Waschmaschine gehört zu den größten Verbrauchern im Haushalt.
Vollautomatische Versorgung mit kostenlosem Regenwasser
Sowohl WC als auch Waschmaschine lassen sich problemlos vom Trinkwassernetz nehmen und stattdessen mit Regenwasser betreiben. Voraussetzung dafür ist der Einbau eines Regenwassertanks oder einer Zisterne, in der das Wasser vom Hausdach aufgefangen und gesammelt wird. Wenn im Garten direkt am Haus Platz dafür ist, lässt sich der Einbau meist mit überschaubarem Aufwand durchführen. Mehr Tipps und Infos dazu gibt es auf www.fbr.de. Viele Regenwassertanks sind so stabil, dass sie zum Beispiel auch unter der Garageneinfahrt Platz finden. Für die Versorgung von Waschmaschine und WC sind zusätzliche, vom Trinkwassersystem getrennte Leitungen zu installieren. Die Versorgung der Verbraucher übernehmen moderne Regenwasseranlagen vollautomatisch. Falls der Wasserspiegel im Tank zum Beispiel im Sommer einmal zu stark sinkt, führen die Anlagen ebenfalls automatisch Trinkwasser nach, sodass die Versorgung von Waschmaschine und WC jederzeit sichergestellt ist.
Direkte oder indirekte Förderung der Regenwassernutzung möglich
Die Investition in ein Regenwassersystem lohnt sich langfristig, da man dauerhaft Wasser- und Abwasserkosten spart. Für die Errichtung von Regenwassernutzungsanlagen gibt es in einigen Gemeinden oder Regionen direkte finanzielle Förderungen. Indirekt gefördert wird die Nutzung von Regenwasser durch Abschläge bei den Kosten für das Niederschlagswasser. Da es bei den direkten und indirekten Förderungen bisher keine bundeseinheitlichen Regelungen gibt, lohnt es sich, in der Gemeinde nachzufragen.
Warum Regenwasser Putz- und Waschmittel spart
(djd). In vielen Regionen Deutschlands ist das Wasser mehr oder weniger stark kalkhaltig. Damit das WC hygienisch sauber sowie Wäsche und Waschmaschine gut in Schuss bleiben, benötigt man Kalkentferner, mehr Waschmittel oder zusätzliche Entkalker. Werden diese beiden Verbraucher mit Regenwasser versorgt, kann man sich den höheren Wasch- und Putzmittelverbrauch sparen. Regenwasser ist von Natur aus weich und komplett kalkfrei. Es spart also nicht nur Trinkwasser, sondern senkt auch die Kosten für Reiniger und entlastet die Umwelt. Unter www.fbr.de gibt es mehr Wissenswertes über die Regenwassernutzung.