Neue Therapiemöglichkeiten bei Parkinson: Für bessere Beweglichkeit und mehr Lebensqualität hat sich viel getan

Samstag, 10.08.2024 |
Parkinson-Patient Peter Raguschke hat mit einer nicht-oralen Folgetherapie gute Erfahrungen gemacht, kann wieder reisen und Motorrad fahren. „Ich weiß alles wieder neu zu schätzen“, sagt er.
Parkinson-Patient Peter Raguschke hat mit einer nicht-oralen Folgetherapie gute Erfahrungen gemacht, kann wieder reisen und Motorrad fahren. „Ich weiß alles wieder neu zu schätzen“, sagt er.
© DJD/AbbVie

(DJD). Etwa 400.000 Menschen in Deutschland sind von Parkinson betroffen. Sie leiden vor allem unter dem typischen Zittern, Muskelsteife und verlangsamten Bewegungen, aber auch an weiteren Beschwerden wie Schmerzen und Schlafstörungen. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar, aber bei der Behandlung hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. So enthält die Ende 2023 aktualisierte Leitlinie zum Beispiel neue Diagnoseverfahren, Medikamente und Therapien wie eine weitere Medikamentenpumpe für die fortgeschrittene Parkinson-Krankheit. „Wichtig ist, Betroffene über alle aktuellen Therapiemöglichkeiten gut aufzuklären“, meint dazu der Neurologe PD Dr. Florin Gandor.

Wenn Tabletten nicht mehr ausreichen

Von einer neuen Pumpentherapie hat auch Peter Raguschke profitiert. Der 67-jährige Parkinson-Patient ist begeisterter Tänzer und Motorradfahrer. Doch irgendwann wurden seine Symptome trotz höchstmöglicher Tablettendosis so schlimm, dass der Brandenburger auf diese Hobbys verzichten musste: „Es hat mich enorm deprimiert, dass ein aktives Leben im Grunde nicht mehr möglich war“, erinnert er sich. Raguschke wurde dann auf eine nicht-orale Folgetherapie umgestellt, bei der mittels einer Pumpe das Parkinson-Medikament kontinuierlich zugeführt wird. So werden gleichmäßigere Spiegel und weniger Wirkungsschwankungen erreicht. Ein Selbsttest auf www.parkinson-check.de kann eine erste Einschätzung liefern, ob eine Folgetherapie sinnvoll wäre.

Kontinuierliche Wirkstoffgabe

Bei der Pumpentherapie wird der Wirkstoff entweder mit einer operativ gelegten Sonde in den Dünndarm gegeben oder unter die Haut verabreicht, wofür keine OP nötig ist. In einer Studie wurde jetzt die sogenannte subkutane Gabe genauer untersucht. „Die Ergebnisse zeigen: Die kontinuierliche Gabe des Wirkstoffs kann die Zeit guter Beweglichkeit verlängern und die Zeit schlechter Beweglichkeit deutlich reduzieren. Auch die Beweglichkeit direkt am Morgen wird günstig beeinflusst, da das Medikament dauerhaft über Nacht gegeben wird“, erklärt Gandor. Von Vorteil sei zudem, dass der Magen-Darm-Trakt umgangen wird, denn Mahlzeiten könnten die Aufnahme von Tabletten aus dem Darm und damit ihre Wirksamkeit verringern.

Wieder ein aktives Leben führen

Für Peter Raguschke hat sich die Situation durch die Therapieumstellung deutlich verbessert: „Ich kann wieder aktiv und sportlich leben“, freut er sich. Um beweglich zu bleiben, macht er regelmäßig Gymnastik und fährt Rad. Ebenso genießt er es, wieder reisen, tanzen und sogar längere Motorradtouren unternehmen zu können: „Das ist ein großes Geschenk und tut mir unglaublich gut.“


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