Pflegeberatung per Video: Eine Gesetzesänderung macht die bequeme digitale Kommunikation dauerhaft möglich
(djd). Wer pflegebedürftig ist oder selbst einen Angehörigen pflegt, braucht oft professionelle Beratung, um sich im Dschungel der möglichen Pflegeleistungen zurechtzufinden. Darauf haben Betroffene einen gesetzlichen Anspruch. Es gibt jedoch viele Gründe, aus denen eine persönliche Pflegeberatung vor Ort mitunter schwierig zu organisieren sein kann: zum Beispiel, wenn Pflegebedürftiger und Angehörige weit voneinander entfernt wohnen, wenn ein Ratsuchender gerade im Krankenhaus oder in einer Reha ist, wenn sich die Terminfindung als problematisch erweist oder natürlich immer noch aufgrund der Corona-Pandemie. Deshalb eröffnet das neue Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) nun die Möglichkeit, Pflegeberatungen zusätzlich auch per Video anzubieten. So können die Ratsuchenden auswählen, ob sie gerne vor Ort, telefonisch oder per Video beraten werden möchten.
Angebot wird gerne angenommen
Das digitale Angebot kommt den Wünschen vieler Betroffener entgegen, wie Jana Wessel von der Pflegeberatung compass beobachtet hat: „Der Wunsch nach einer Videoberatung wurde von unseren Klientinnen und Klienten schon in der Vergangenheit häufig geäußert. Und wie wir im Rahmen eines Pilotprojekts während der Pandemie festgestellt haben, wird sie von allen Altersgruppen gut angenommen.“ Dank dieser Erfahrungen konnte der Anbieter nun auf der neuen Gesetzesgrundlage direkt in die Videoberatung einsteigen. Die Beratung vor Ort für Privatversicherte sowie die kostenlose Hotline für alle Anrufer unter 0800-1018800 bleiben weiter im Angebot enthalten, dazu finden sich viele Informationen unter www.compass-pflegeberatung.de. Die Pflegeberater sind sich aber einig, dass die Videogespräche in der Praxis eine sinnvolle Ergänzung darstellen und sich die Bedürfnisse der Ratsuchenden dabei gut klären lassen.
Flüssigere Gespräche, leichteres Verstehen
Einer der großen Vorteile bei der Videoberatung gegenüber Telefongesprächen ist, dass die Gesprächspartner sich nicht nur hören, sondern auch sehen können. Dadurch läuft die Kommunikation bei mehreren Teilnehmern viel flüssiger. Auch die Tonqualität ist oft besser als bei Telefonkonferenzen, wo nicht selten einfach nur der Lautsprecher angeschaltet werden kann. „Besonders Schwerhörigen und Menschen mit Demenz fällt es leichter, einem Gespräch in einer Videoberatung zu folgen als in einem Telefongespräch,“ so Pflegeberaterin Jasmin Bauser. Außerdem können durch Teilen des Bildschirms Informationen leichter übermittelt werden. So lassen sich etwa Leistungsübersichten, Versorgungspläne oder Pflegedokumentationen gemeinsam einsehen und besprechen.