Sanieren und Fördermittel nutzen: Der Expertentipp zum Thema Heizung modernisieren
Viele tausende Bundesbürger verschenken bares Geld - indem sie ihre eigenen vier Wände mit einer Heizung wärmen, die längst überholt ist. Spätestens nach 15 bis 20 Jahren sollten alte Heizungsanlagen durch moderne, deutlich energieeffizientere Systeme ersetzt werden, empfiehlt Herbert Kuschel, Energieberater im Sanitär-, Heizungs-, Klima-Handwerk (HWK) bei Vaillant: "Für Klarheit können Hauseigentümer sorgen, indem sie zum Beispiel einen Energiepass durch einen Energieberater erstellen lassen. Aus dem Ergebnis lässt sich ableiten, ob es ausreicht, den Wärmeerzeuger zu ersetzen, oder ob eine Teilsanierung, wie Fenster, Dach & Co. durchgeführt werden sollte."
Austauschpflicht für alte Heizungen beachten
Hinzu kommt: Zahlreiche Heizungen, die bereits 30 Jahre und älter sind, dürfen per Gesetz nicht mehr betrieben werden. Die Energiesparverordnung (EnEV 2014) schreibt vor, dass Heizungen, die bis 1985 eingebaut wurden, ausgetauscht werden müssen. Ausnahmen gelten für Brennwert- oder Niedertemperatur-Heizkessel oder für Immobilienbesitzer, die das Haus oder die Wohnung bereits zum 1. Februar 2002 selbst bewohnten.
Wer die alte Heizung ersetzen und beispielsweise auf moderne Brennwerttechnik umsteigen will, sollte zusätzlich über die Nutzung regenerativer Energien nachdenken. Das schont die Umwelt und spart weiteres Geld, so Herbert Kuschel weiter: "So ist es beispielsweise möglich, die Trinkwassererwärmung und eine Heizungsunterstützung über Solarkollektoren zu betreiben." Wenn Lagermöglichkeiten gegeben sind, kann auch eine umweltschonende Pelletheizung für heißes Wasser und eine warme Wohnung sorgen. Viele Eigenheimbesitzer entscheiden sich für den Einbau einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage, die über das Marktanreizprogramm mit Bundesmitteln gefördert wird.
Kein Fördergeld verschenken
Fördermittel sind ohnehin ein wichtiges Thema bei der Heizungsmodernisierung - allerdings ist die Antragstellung mit einigen Hürden verbunden, macht Herbert Kuschel deutlich: "Für die meisten Fördermittel muss ein Antrag vor der Auftragsvergabe gestellt werden. Es gibt in Deutschland unzählige Förderangebote von Bund, Ländern und Gemeinden bis hin zu den regionalen Energieversorgern und privaten Institutionen. Daher sollte man sich gut informieren oder noch besser beraten lassen." Umfassende Informationen sind erhältlich bei den örtlichen Verbraucherzentralen oder auf den Seiten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) und der KfW Bank (www.kfw.de).