Shirley, Marilyn und Co.: Tulpen, wie von Meisterhand gemalt

Mittwoch, 01.10.2014 | Tags: Garten, Blumen
Flaming Parrot ist eine flammend-rot und gelb gefederte Schönheit.
Flaming Parrot ist eine flammend-rot und gelb gefederte Schönheit.
© fluwel.de

(GPP) Sie sind geflammt, gefleckt, gestreift oder haben fedrige Farbverläufe. Im Frühjahr zeigen sie ihre purpur, rosa, rot, bronze oder braun gemusterten Blütenköpfe auf weißem, rotem oder gelbem Grund: die Rembrandt-Tulpen. Da ihre auffälligen Farben oft aussehen, als seien sie mit einem Pinsel aufgemalt worden, wurden diese Tulpensorten nach Rembrandt von Rijn (1606-1669), einem der bedeutendsten niederländischen Maler aller Zeiten, benannt. Auf die Leinwand gebracht hat der Meister die später nach ihm benannten Frühlingsblumen aber nie. Obwohl gerade mehrfarbige Tulpen zu seinen Lebzeiten in Holland eine ganz besondere Rolle spielten. Denn in das 17. Jahrhundert - einer Zeit, in der das Land im Handel, in der Kunst und in den Wissenschaften weltweit führend war - fiel die Ära des so genannten Tulpenwahns.

Im Rausch

Heute sind die Tulpen untrennbar mit den Niederlanden verbunden, wenngleich sie ursprünglich aus den Gebirgsregionen der Türkei und Zentralasiens stammen. Die ersten Zwiebeln führte man von dort wahrscheinlich 1593 ein. Schnell wurden die exotischen Blumen sehr beliebt. Besonders Tulpen mit mehrfarbigen Blüten und bizarren Farbverläufen galten als Kostbarkeiten. Mit ihnen konnten Kaufleute gute Gewinne erzielen. Von 1620 bis 1637 wurden deshalb in den Niederlanden mit Blumenzwiebeln unglaubliche Spekulationsgeschäfte getätigt. Das ganze Land fiel in einen wahren Tulpenrausch. Die wohl berühmteste Rembrandt-Tulpe war die "Semper Augustus". Die inzwischen ausgestorbene Sorte wurde damals wegen ihres besonderen Aussehens mit bis zu 10.000 Gulden pro Blumenzwiebel gehandelt. Für diesen Betrag hätte man sich locker auch ein Grachtenhaus in Amsterdam kaufen können! Immer mehr Menschen setzten ihr gesamtes Vermögen aufs Spiel, in der Hoffnung, mit dem Tulpengeschäft schnell reich zu werden. 1637 war der Spuk dann vorbei: Der Zwiebelmarkt brach urplötzlich zusammen, als das Angebot auf einmal größer war als die Nachfrage. Die Tulpenzwiebeln waren nur noch einen Bruchteil ihres Kaufpreises wert und viele Existenzen ruiniert. Heute wird dieser Tulpenwahn als die erste relativ gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte angesehen.

Farbverläufe

Was die Menschen damals nicht wussten: Die mehrfarbigen Tulpen waren krank. Erst 1928 fand man heraus, dass das sogenannte Mosaikvirus für die Farben und Muster auf den Blütenblättern verantwortlich war. - Aber keine Sorge: Die modernen Rembrandt-Tulpen, die es heute im Handel gibt, sind völlig gesund! Dank züchterischer Leistung gibt es nun Pflanzen, die genauso wunderschöne Farbverläufe auf ihren Blütenblättern tragen, wie einst die historischen Sorten. Der niederländische Blumenzwiebel-Webshop Fluwel hat eine ganze Reihe dieser Tulpen im Programm: Die Sorte "Flaming Parrot" beispielsweise zeigt sich gelb mit roten Flammen, und "Marilyn" ist weiß und fuchsienrot geflammt. "Shirley" ist zu Beginn ihrer Blüte beinahe ganz weiß - je reifer sie wird, desto mehr schmückt sie sich mit einem feinen lila-rosa Rändchen. Wenn die Blüten der Sorte "Grand Perfection" erscheinen, sind sie zunächst gelb-rot, später entwickelt sich das Gelb hin zu Weiß. "Sweetheart" besticht dagegen durch das Farbenspiel von zartem Gelb und gebrochenem Weiß.

Tulpenzwiebeln brauchen kühle Temperaturen, damit sich im nächsten Jahr die Blüten in voller Pracht zeigen. Deshalb sollten sie unbedingt noch vor dem Winter in die Erde. Wer jetzt im Oktober oder November Tulpenzwiebeln pflanzt, kann sich auf einen besonderen Frühling freuen - besonders wenn er Sorten wählt, die mit ihren geflammten Blüten aussehen wie die Tulpen des 17. Jahrhunderts.

Weitere Informationen unter www.fluwel.de.


Das könnte Sie auch interessieren

(DJD). Wer heute ein Haus baut, denkt an intelligente Technik oft von Anfang an – die zusätzlichen Kosten halten sich in Grenzen, der Nutzen ist dafür umso größer: Smarthome-Lösungen sind längst kein Luxus mehr, sondern ein praktischer Weg, um Sicherheit und Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig Energie zu sparen. Wer moderne Technologien einsetzt,... weiterlesen

"Ich will alles. Hildegard Knef" läuft ab 03.04.2025 in den deutschen Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: Piffl Medien

Ab 03.04.2025 im Kino: "Ich will alles. Hildegard Knef"

Hildegard Knef, Weltstar, Enfant Terrible, Grande Dame des Chansons, Diva, Kämpferin, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit: Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin war sie mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig, feierte internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen. Mit Wolfgang Staudtes "Die Mörder sind... weiterlesen

(DJD). Die Pollenflugzeit bringt vielen Menschen starke Beschwerden – über 15 % der Deutschen sind betroffen, Tendenz steigend, auch bei Kindern. Durch den Klimawandel verschwinden Pollen der Vorsaison später, während neue früher auftauchen, sodass kaum noch eine pollenfreie Zeit bleibt. Zudem führt Luftverschmutzung in Städten dazu, dass Pflanzen mehr... weiterlesen

Das ist ein Staffelfinale der besonderen Art: Auch beim sechsten Koch-Coach-Special gilt gleiches Recht für alle. Bedeutet: Steffens Hensslers Herausforderer, allesamt Profiköche, wissen nicht was sie zubereiten müssen. Wird es Steffen Henssler gelingen Elif Oskan, die Schweizer Spitzengastronomin, TV-Starkoch Ralf Zacherl sowie den... weiterlesen

(DJD). Das malerische Ammerland, im Nordwesten Niedersachsens nahe Oldenburg gelegen, ist ein wahres Eldorado für Wanderfreunde. In einer zauberhaften Parklandschaft, entstanden durch die Anbauflächen von über 230 Baumschulen, kann man die grüne Natur in ihrer vollen Pracht genießen. 13 ausgeschilderte Wanderwege haben eine Länge von 4,5 bis 12,2 Kilometer,... weiterlesen

"Riff Raff - Verbrechen ist Familiensache" läuft ab 27.03.2025 in den deutschen Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: Splendid Film

Ab 27.03.2025 im Kino: "Riff Raff - Verbrechen ist Familiensache"

Vincent (Ed Harris) führt auf seine alten Tage ein zufriedenes Leben gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Sandy (Gabrielle Union) und ihrem Sohn DJ (Miley J. Harvey). In ihrem abgelegenen Ferienhaus wollen sie gemütlich das Jahresende feiern, doch als plötzlich mitten in der Nacht Vincents Sohn Rocco (Lewis Pullman) aus erster Ehe mit seiner... weiterlesen