Tipps und Tricks vom Kräuterexperten für eine reiche Ernte
(djd/pt). Auch unter Hobbygärtnern hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Kräuter nur auf mageren Böden prächtig gedeihen. Doch das trifft nur auf die wenigsten Würzkräuter zu. Wer aber den ganzen Sommer über aromatische Blätter ernten möchte, sollte stattdessen auf einige Tipps setzen.
Kräuter brauchen "Futter" und einen regelmäßigen Schnitt
Wenn die Blätter im Kräuterbeet gelblich werden, klein bleiben und die Pflanzen nur sehr langsam wachsen, dann ist der Boden eindeutig zu mager. Das weiß auch Daniel Rühlemann, der in Norddeutschland eine Kräutergärtnerei betreibt. Er rät deshalb: "Je öfter man erntet, desto mehr sollte auch gedüngt werden". Besonders geeignet seien organische Streu- oder biologische Flüssigdünger, die am besten direkt nach der Ernte sparsam gegeben werden sollten. Bei Freilandkulturen reiche aber auch eine zweimalige Düngergabe pro Jahr, wenn denn der Boden nicht zu mager ist.
Aber auch wenn man gerade nichts ernten will, ist es laut Rühlemann unerlässlich, die Pflanzen gelegentlich etwas einzukürzen: "Das hat den schönen Effekt, dass die Pflanzen buschiger nachwachsen und der Austrieb wieder ganz zarte Blätter hervorbringt." Außerdem werde die Pflanze dadurch am Blühen gehindert, wodurch oft die Blattbildung eingestellt werde. Beim Rückschnitt könne man nichts falsch machen, wenn man darauf achte, immer etwa die Hälfte der Grünmasse stehen zu lassen. Mehr Tipps und eine große Auswahl an heimischen und exotischen Kräutern findet man im umfangreichen Katalog, der zum Download unter www.kraeuter-und-duftpflanzen.de bereitsteht oder für eine Schutzgebühr von fünf Euro bestellt werden kann.
Kräuter sehnen sich nach Sonne und Wärme
Die meisten Kräuter lieben Wärme und bilden an einem sonnigen Standort besonders viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe und Aromen. "Das kann man gut beobachten, wenn die Sonne nach einigen kühlen Tagen endlich wieder scheint", sagt Rühlemann. "Mit den Sonnenstrahlen leben selbst scheintote Pflanzen wieder auf, Blätter fangen förmlich an zu leuchten, und Triebspitzen zeigen sich an jeder Knospe". Ähnlich wirkten sich auch kleinere Standort-Veränderungen aus: "Eine Minze, die aus dem Halbschatten in die Sonne umzieht, wächst glatt zehnmal so schnell und ihre Blätter können ein viel intensiveres Aroma entfalten".