Vom Domplatz durchs Drachenloch in die Avantgarde: Ein spannender Stadtrundgang in Halberstadt am Harz
(djd). Wer sich im Halberstädter Rathaus ein Faltblatt über die schönsten Stadtrundgänge holt, kann sofort auf eigene Faust losgehen: Gleich nebenan ragt die Martinikirche empor, die mit ihren zwei verschiedenen Türmen ein Wahrzeichen der Stadt am Nordrand des Harzes ist. Gegenüber öffnet sich der weite Domplatz mit dem Dom St. Stephanus & St. Sixtus. Nach dem Vorbild französischer Kathedralen wurde der gotische Bau im 13. Jahrhundert errichtet, als Halberstadt ein bedeutender Bischofssitz war und weit über das heutige Sachsen-Anhalt hinaus den Ton angab. Der Domschatz ist einer der umfangreichsten Kirchenschätze der Welt mit hunderten Meisterwerken aus Bronze, Gold und Bergkristall, einzigartigen Wandteppichen und mystischen Reliquien. Neben Museen zu Naturkunde, Literatur- und Stadtgeschichte warten spannende Entdeckungen: Da ist der sagenhafte Lügenstein mit einem Daumenabdruck des Teufels, der tausendjährige Petershof als früherer Bischofspalast oder das sogenannte Drachenloch als einer von ehemals fünf Zugängen zum Domplatz.
Mittelalter und Zukunftsmusik
Nur ein paar Schritte sind es zu zwei Abstechern durch die Altstadt und zu weiteren Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen urige Fachwerkgassen, die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer, die Alte Schmiede mit ihrem funktionstüchtigen Holzkran, die Klaussynagoge, Kirchen und Klöster. Ein Muss ist der Besuch in der ehemaligen Klosterkirche St. Burchardi, wo das langsamste Musikstück aller Zeiten zu erleben ist: Mindestens 639 Jahre läuft das Orgel-Kunst-Projekt des amerikanischen Avantgarde-Künstlers John Cage und vermittelt das Gefühl, ein kleines Stück Ewigkeit zu erfahren. All das und mehr steht auch bei geführten Stadtrundgängen auf dem Programm. „Wir hoffen, unsere beliebten Thementouren, Walking Dinner und Abendspaziergänge auch in dieser Saison anbieten zu können“, sagt Nicole Huhn von der Tourist Information Halberstadt und verweist für aktuelle Informationen auf die Homepage www.halberstadt-tourismus.de, wo sich auch Prospekte und Faltblätter herunterladen lassen.
Literarische Stempeltour durch Halberstadt
Am Rathaus, Domplatz und Burchardikloster fallen orangerote Stempelkästen auf, wie auch an anderen Plätzen in der Stadt und in der Umgebung. Sie markieren Etappenziele der Stempeltouren "Im Schatten der Hexen" und "Das versunkene Heiligtum", die auf den Spuren der gleichnamigen Bestseller-Romane von Kathrin Hotowetz zu kulturhistorisch bedeutenden Orten führen. Die dazugehörigen Stempelhefte sind in der Tourist Information erhältlich und verzahnen die städtische Kultur mit der Harzer Natur. Insgesamt 100 Stempelstellen sollen Wanderer zum Lesen und Lesende zum Wandern verführen.