Wie Fjorde vor den Tauerngipfeln: Die Erlebniswelt der Kaprun Hochgebirgsstauseen punktet mit ihrer Vielseitigkeit
(djd). Kurve um Kurve bringt der Bus die Besucher hinein in die Wunderwelt der Technik und Natur, die seit Jahrzehnten die Menschen begeistert. Mit einem kostenlosen Multimedia Guide wandelt man bereits bei der Auffahrt auf den Spuren der Wasserkraft und des Mythos von Kaprun. Die beiden smaragdgrünen Hochgebirgsstauseen liegen wie Fjorde eingebettet zwischen den Dreitausender Gipfeln der Hohen Tauern. Willkommen im hinteren Kapruner Tal.
Der Wasserkraft auf der Spur
Die Schneeschmelze sowie stetige Niederschläge lassen die beiden Seen Wasserfall- und Mooserboden den Sommer über immer voller werden. Als sogenannte "Grüne Batterie" werden diese Energiespeicher zur Stromerzeugung eingesetzt, um Spitzenzeiten abzudecken. Besonders nahe kommen die Besucher diesem beeindruckenden Zusammenspiel von Natur und Technik bei einer Staumauerführung, die in den Sommermonaten mehrmals täglich stattfindet und rund eine Stunde dauert. Dabei lernt man das Innenleben des Betongiganten kennen, der sich hoch über dem Kapruner Tal zwischen den Felsen biegt und die Wassermassen in ihren Seen hält. Das spannende Zusammenspiel von Alpengletscher, Kraftwerksbau und Stromgewinnung wird auch in der "Erlebniswelt Strom" am Speichersee Mooserboden deutlich. Dabei können die Besucher nicht nur in die Welt des ewigen Eises eintauchen und das Thema Wasserkraft an Mitmachstationen erleben. Sie reisen auch zurück in die Nachkriegszeit, als das gewaltige Kraftwerksprojekt verwirklicht wurde. Für Familien lohnt sich ein Spaziergang auf dem neuen kinderwagengerechten Kinderlehrpfad mit sechs interaktiven Stationen entlang des Mooserbodenstausees. Die Sonnenterrasse des Bergrestaurants lädt ein, das beeindruckende Bergpanorama bei regionalen Köstlichkeiten zu genießen, während die Kinder am Spielplatz nebenan spielen.
Wander- und Kletterspaß
Kletterfreunde kommen in der Klettersteigarena im massiven Fels der Höhenburg auf ihre Kosten. Anfänger und Fortgeschrittene genießen auf drei unterschiedlichen Steigen atemberaubende Ausblicke auf die Stauseen. Ein weiterer Klettersteig direkt an der Flanke der Staumauer lässt die Herzen von Adrenalinfans höherschlagen, zählt er doch zu den weltweit höchstgelegenen Klettersteigen an einer Staumauer. Alpinisten finden am Grießkogel, am Hocheiser oder dem Großen Wiesbachhorn ihr Gipfelglück. Weitere Infos gibt es unter www.verbund.com/kaprun. Für Familien bietet sich der 15-minütige Aufstieg zum Aussichtspunkt Höhenburg oder eine 45-minütige Wanderung bergab zur Fürthermoaralm über den Kräuterlehrpfad an. Auf der Alm wird man mit regionalen Schmankerln und Produkten aus eigenem Anbau verwöhnt. Für Kinder gibt es einen Spielplatz sowie einen kleinen Streichelzoo.
Anfahrt mit dem Schrägaufzug
(djd). Ein Erlebnis ist schon die Fahrt zu den Kaprun Hochgebirgsstauseen, die nicht nur ausschließlich mit Transferbussen erfolgt, sondern auch mit dem bekannten Lärchwand-Schrägaufzug. Er fasst rund 178 Besucher, überwindet eine Steilstufe von 431 Höhenmetern und ist Europas größter Open-Air-Aufzug. Während der Bauphase der Stauseen bot er die einzige Möglichkeit, die schweren Maschinen und Materialien ins Hochgebirge zu transportieren. Pläne für diese Wunderwelt der Natur und Technik gab es schon in den 20er- und 30er-Jahren. Abgeschlossen wurden die Bauarbeiten schließlich im Jahr 1955. Unter www.verbund.com/kaprun gibt es mehr Informationen.