Wo Alamannen und Römer ihre Spuren hinterließen: In Ellwangen an der Jagst können Urlauber Geschichte aktiv erleben
(djd). Die Natur genießen und Geschichte erleben: Im schwäbischen Ellwangen an der Jagst ist das besonders gut möglich. Das über 1.250 Jahre alte schmucke Städtchen bietet eine Fülle an Kunst- und Bauschätzen und liegt inmitten der idyllischen Landschaften der Schwäbischen Ostalb. Das prächtige Schloss zeugt von der fürstpröpstlichen Vergangenheit der Stadt. Wer noch weiter in der Zeit zurückgehen mag, kann bei einem Museumsbesuch sowie Wander- und Radausflügen in die Welt der Alamannen und Römer eintauchen.
Schwerter, Kreuze und Baumsärge
Im 3. Jahrhundert nach Christus verdrängten die Alamannen die Römer aus Südwestdeutschland. Wie lebte dieser Volksstamm, der von den römischen Besatzern Barbaren genannt wurde? Das erfahren Kultur- und Geschichtsinteressierte auf ebenso unterhaltende wie umfassende Weise im Ellwanger Alamannenmuseum. Ob ein Goldgriffschwert aus Villingendorf, das bei hochstehenden Alamannen als Grabbeigabe fungierte, Goldblattkreuze aus dünner Goldfolie, die als Schmuck für das Leichentuch dienten, oder verzierte Baumsärge: Das Museum beherbergt wichtige archäologische Fundstücke aus ganz Süddeutschland. Kern der Sammlung bilden die spektakulären Funde des freigelegten alamannischen Gräberfelds aus dem nur wenige Kilometer entfernten Lauchheim, darunter Schmuck, Alltagsgegenstände und Waffen. Daneben bietet das Museum Inszenierungen zu verschiedenen alamannischen Lebenssituationen in Originalgröße, interaktive Medien und zahlreiche Ausstellungselemente zum Anfassen und Mitmachen. Detaillierte Informationen zu Öffnungszeiten und Sonderausstellungen gibt es unter www.ellwangen.de.
Zum Limestor radeln
Einblicke in die Zeiten römischer Besiedlung verspricht hingegen eine Ausfahrt auf dem Limes-Rad-Rundweg. Von Ellwangen aus führt die reizvolle Route durch das Jagsttal zum Limestor bei Dalkingen, entlang der Limesmauerreste bei Pfahlheim und zum Römerkastell von Halheim. Das Limestor gilt als einmaliges Bauwerk an der Limesstrecke zwischen Rhein und Donau. E-Biker, die noch Kondition haben, können die 42 Kilometer lange Strecke verlängern und nach Aalen radeln, wo das größte Römermuseum Süddeutschlands zu einer Erkundungstour einlädt. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist: Auf der zwölf Kilometer langen Tour „Wo einst die Römer die Barbaren bändigten“, gelangen Wanderer ebenso zum Limestor. Entlang des Limeswanderwegs geht es anschließend weiter zum Bucher Stausee und dem römischen Wachturm bei Rainau-Schwabsberg. Im Sommer sollten Ausflügler ihre Badesachen mitnehmen, denn die Rad- und Wanderstrecken bieten immer wieder Gelegenheit für einen Sprung ins Wasser oder ein Picknick am grünen Ufer der idyllischen Seen.