Wo Karpfen und Emmer zu Hause sind: Kulinarische Erlebnisse im Feuchtwanger Land
(djd). Franken gilt als die Hochburg des Karpfens. Der überwiegend am Boden gründelnde Fisch fühlt sich in stehenden Gewässern besonders wohl. Vor allem in Mittelfranken hat die Teichwirtschaft seit Jahrhunderten einen hohen Stellenwert - beste Voraussetzung also für die Karpfenzucht.
In Bierteig gebacken
Wer den mageren, eiweißreichen Fisch einmal testen möchte, sollte jetzt zum Beispiel einen Ausflug ins Feuchtwanger Land machen, denn dort wird die Delikatesse traditionell in den Monaten mit "R" auf der Speisekarte angeboten. Als fränkische Spezialität wird der Karpfen oft in Bierteig gebacken serviert. Aber auch gegrillt oder gedünstet auf Gemüse schmeckt das feste Fleisch gut. Weitere kulinarische Höhepunkte für Feinschmecker sind die alljährlich Anfang November stattfindenden Fisch- und Wildtage, bei denen sich alles um die heimischen Spezialitäten dreht. Nähere Informationen zu den begleitenden Veranstaltungen gibt es unter www.tourismus-feuchtwangen.de. Den krönenden Abschluss bildet der Martinimarkt auf dem Feuchtwanger Marktplatz und in den umliegenden Straßen. Nur ein paar Schritte sind es vom Marktplatz zum Café am Kreuzgang. Dort werden das ganze Jahr über kunstvolle Pralinen, handgeschöpfte Schokoladentafeln und feine Kuchen angeboten. Die süßen Kreationen sind ein schönes Mitbringsel für die Lieben zu Hause.
Seit Jahrhunderten kultiviert
Bei einem kulinarischen Streifzug durch die bekannte Festspielstadt kann man auf der Speisekarte einiger Gastronomen auch ungewöhnliche Zutaten, wie den Emmer, finden. Das Zweikorn ist eine sehr frühe Form des heutigen Weizens und gehört zu den ältesten von Menschen kultivierten Getreidearten. Heute wird es meist von den ertragreicheren "Intensiv-Getreidesorten" verdrängt, die weniger aufwendig in der Verarbeitung sind. Doch im Feuchtwanger Land setzt man auf das eiweißreiche Korn, das viele wertvolle Antioxidantien und Vitamine, sowie einen hohen Anteil an Mineral- und Ballaststoffen enthält. Das Urkorn wird auf vielfältige Weise verwendet, unter anderem als Grieß, Mehl und Nudeln.
Unweit der Stadt können sich die Besucher im Herbst an lila blühenden Feldern erfreuen. Was wie ein heimischer Krokus aussieht, ist tatsächlich eines der teuersten Gewürze der Welt: Safran, eigentlich in Vorderasien heimisch, gedeiht aufgrund des Klimawandels nun auch auf den Feldern der Familie Waldmeyer aus Unterdallersbach. Die roten Fäden waren schon in der Antike bekannt und spielten über Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Gewürz, Färbe- und Heilmittel. Quelle des Safrans sind die Stempelfäden der Blüten, die im Herbst per Hand geerntet werden.