Benzinpreise Februar 2015: Pause der Talfahrt
Die Talfahrt der Kraftstoffpreise hat vorerst ein Ende: Im Februar haben sich Super E10 und Diesel im Monatsverlauf kontinuierlich verteuert. Ein Liter Super E10 kostete durchschnittlich rund 1,31 Euro. Für Diesel wurden im Mittel 1,18 Euro aufgerufen. Zum Vergleich: E10 kostete im Januar noch rund 1,26 Euro pro Liter, Diesel 1,12 Euro. Damit mussten Autofahrer im Februar für vier Mal Auftanken à 60 Liter Super E10 durchschnittlich rund 13 Euro mehr zahlen als im Januar.
"Schuld an den höheren Spritpreisen sind vor allem die bis Mitte des Monats weltweit gestiegenen Rohölpreise auf zeitweise über 60 Dollar pro Barrel. Diese Preiserhöhungen sind bis Ende Februar zeitverzögert an den Zapfsäulen angekommen", sagt Steffen Bock, Geschäftsführer von clever-tanken.de. Dennoch: Im Schnitt zahlten Autofahrer im Februar 2015 rund 40 Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.
Am günstigsten tankten im Februar die Hamburger. Durchschnittlich 1,29 Euro wurden hier pro Liter Super E10 aufgerufen. Die Hansestadt belegte damit erstmals seit Aufstellung des Benzinpreisrankings der 20 größten deutschen Städte von clever-tanken.de im Januar 2013 den ersten Platz der günstigsten Tankstädte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bielefeld und Berlin mit jeweils rund 1,30 Euro. Die Unterschiede machten sich hier erst ab der vierten Nachkommastelle bemerkbar.
Am teuersten tankten Autofahrer in Nürnberg mit 1,32 Euro pro Liter Super E10. Hier kostete vier Mal Auftanken à 60 Liter rund 317,21 Euro und damit etwa 6,30 Euro mehr als in Hamburg. Den zweiten Platz im Ranking belegte Bonn mit ebenfalls 1,32 Euro. Köln rutschte nach drei aufeinanderfolgenden Monaten an der Spitze der teuersten Tankstädte mit 1,31 Euro auf Platz drei.
Steffen Bock: "Dass die Preise in der einen Stadt in einem bestimmten Zeitraum teurer oder billiger sind als in anderen Städten, hängt insbesondere mit der lokalen Wettbewerbssituation zusammen. Denn die Ausgangslage wie der Rohölpreis und der Dollarkurs gilt für alle Regionen gleichermaßen." Laut dem Experten beeinflusst das Verhältnis von Marken- und freien Tankstellen in einer Stadt den statistischen Durchschnittspreis.
Auch spielen die Einfahrts- beziehungsweise Ausfahrtsstraßen mit den daran gelegenen Tankstellen eine Rolle. Befinden sich dort eher Markentankstellen und haben Pendler nicht die Möglichkeit, ohne größere Umwege günstigere Anbieter anzufahren, stehen die Markentankstellen auch nicht unter dem Zugzwang, ihre Preise zu senken. Umgekehrt senken preisaggressive Wettbewerber im städtischen Umfeld auch die Preise der umliegenden Tankstellen. Gleiches gilt für die Abendstunden: Viele freie Tankstellen haben am späten Abend nicht mehr geöffnet. Damit können die Pächter von Markentankstellen ihre Preiserhöhungen leichter durchsetzen.
Der Preisvergleich über Internetportale oder Apps wie die von clever-tanken.de lohnt sich daher. Wer regelmäßig die Preise prüft, kann einige Hundert Euro im Jahr sparen. Dabei sollten Kraftfahrer stets entlang der geplanten Route nach der günstigsten Tankstelle suchen, um spritfressende Umwege zu vermeiden. Zudem ist das Auftanken am späten Nachmittag häufig am günstigsten. (dpp-AutoReporter/wpr)