Dieselfahrzeuge stoßen zu viel Stickoxid aus
Nach einer aktuellen Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) ist die Belastung aus Dieselabgasen für Mensch und Umwelt wesentlich stärker als bisher angenommen. Der Grund: Neue Diesel-Pkw stoßen im Schnitt siebenmal mehr schädliche Stickoxide aus als nach geltender Schadstoffnorm Euro 6 zulässig.
Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert den erhöhten Schadstoffausstoß von Neuwagen auf das Schärfste. Wie schon beim Kraftstoffverbrauch klafft zwischen Herstellerangaben und Realität auch beim Schadstoffausstoß eine riesige Diskrepanz. Dies zeigt, ambitionierte Schadstoffgrenzwerte sind kein Garant für saubere Autos.
Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim VCD: "Die bisherigen Zulassungstests im Labor gehören im wahrsten Sinne des Wortes auf den Prüfstand. Neben der raschen Einführung des neuen, realitätsnäheren Testverfahrens (WLTP) sind verpflichtende Tests im Realbetrieb als Teil der Zulassungsprüfung neuer Fahrzeuge unumgänglich. Damit wird sichergestellt, dass die Schadstoffgrenzwerte nicht nur im eng umgrenzten Labortest eingehalten werden, sondern auch unter realen Fahrtbedingungen." Dies unterstützt letztlich auch die Anstrengungen der Städte und Kommunen für saubere Luft.
Heiko Balsmeyer, Experte für Luftreinhaltung beim VCD: "Flächendeckend wird in Deutschland der europäische Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten. Wichtiger Grund dafür sind die hohen Emissionen von Dieselfahrzeugen. Zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung ist es erforderlich, dass die Europäische Kommission und Bundesregierung schnell, spätestens bis 2017, eine Lösung für das Problem der "Real Driving Emissions" auf den Weg bringen, das heißt insbesondere die Einhaltung der Grenzwerte auch im realen Fahrbetrieb sicherstellen."
Die ICCT-Studie zum Download: www.theicct.org/.... (dpp-AutoReporter)