Ein Fixpunkt nicht nur für Seeleute: Die beliebten Leuchttürme auf dem Lister Ellenbogen haben eine lange Historie
(djd). Mit ihren weithin sichtbaren Lichtsignalen geben sie Orientierung in der Nacht und ermöglichen eine sichere Heimkehr: Leuchttürme. Für Seeleute stellen sie einen Fixpunkt bei der Navigation dar, für "Sehleute" hingegen sind sie beliebte Fotomotive, die eine gehörige Portion Fernweh wecken. Zur Insel Sylt gehören die markanten Leuchtfeuer unweigerlich dazu. Zwei besonders reizvolle Exemplare finden Urlauber ganz hoch im Norden auf dem Lister Ellenbogen.
Signalgeber seit über 160 Jahren
Wenn sie sprechen könnten, hätten die beiden Leuchttürme List-Ost und List-West jede Menge zu erzählen aus ihrer langen Geschichte. Von Stürmen, Abenteuern auf See, aber auch von der sommerlichen Idylle in der urwüchsigen Dünenlandschaft des Ellenbogens. Beide Türme gingen 1857 in Betrieb und weisen bis heute Fischern, Frachtschiffen und Freizeitkapitänen den sicheren Weg – seit weit über 160 Jahren also. Zur Entstehungszeit stand der Sylter Norden noch unter dänischer Regierung. Die Insel war seinerzeit lediglich vom Festlandhafen Hoyer oder von Hamburg über Cuxhaven, Helgoland, Amrum und Föhr per Schiff zu erreichen. So einige Merkmale der Leuchttürme sind rekordverdächtig, schließlich handelt es sich um die nördlichsten Bauwerke Deutschlands und die ältesten hierzulande noch aktiven Eisentürme. Beide sind im Wesentlichen baugleich und unterscheiden sich lediglich leicht in der Höhe sowie in ihrem Anstrich. Schließlich trägt jedes Leuchtfeuer sein eigenes, markantes Kleid, das es tagsüber unverwechselbar macht. In der Nacht strahlen beide um die Wette: Bis zu 30 Kilometer hinaus auf Meer ist ihr Licht sichtbar.
Naturerlebnisse auf dem Ellenbogen
Bei einer Radtour oder einer Wanderung über den Lister Ellenbogen darf ein Abstecher zu einem oder am besten gleich beiden Türmen nicht fehlen. Inmitten der Dünen bieten sich immer wieder neue, reizvolle Fotomotive. Eine Besteigung ist zwar nicht möglich, doch der Besuch der Naturlandschaft im Sylter Norden lohnt sich in jedem Fall. Unter www.list-sylt.de gibt es ausführliche Informationen dazu und viele weitere Tipps für abwechslungsreiche Urlaubstage auf Deutschlands nördlichster Insel. Wer beim Anblick von List-Ost und List-West meint, nun seinen Traumberuf gefunden zu haben, wird leider enttäuscht. Leuchtturmwärter gibt es dort schon seit 1977 nicht mehr, seitdem wird alles über Funkschaltuhren und Sensoren aus der Ferne bedient.