Genfer Autosalon 2015: Ferrari 488 GTB: 670 Turbo-PS aus acht Zylindern

Mittwoch, 04.03.2015 | Tags: Ferrari, Automodelle
Der neue Ferrari 488 GTB gehört zu den schönsten Autos des Genfer Salons.
Der neue Ferrari 488 GTB gehört zu den schönsten Autos des Genfer Salons.
© Zbigniew Mazar/dpp-AutoReporter

40 Jahre nachdem Ferrari mit dem 308 GTB erstmals einen V8-Mittelmotor in einem Sportwagen präsentierte, öffnet die Marke mit dem springenden Pferd das nächste Kapitel in ihrer Achtzylinder-Geschichte. Die Modellbezeichnung ist die Rückkehr zu einer alten Tradition des Hauses: Während die Zahl 488 den Einzel-Zylinderhubraum des Motors benennt, steht GTB für Gran Turismo Berlinetta. Der neue Ferrari 488 GTB zeichnet sich insbesondere durch seine Kombination aus hoher Leistung und guter Fahrbarkeit aus. Mit einer Leistung von 670 PS, dank einer ausgeklügelten Aerodynamik und verfeinerten elektronischen Stabilitätssystemen soll der Sportwagen ein "Rennwagen-ähnliches Fahrvergnügen für Fahrer jedes Erfahrungslevels" (Ferrari) bieten.

Die Front ist von einem doppelten Kühlergrill gekennzeichnet. Es führt die Luft zu den beiden Kühlern. Nicht minder auffällig ist der Doppelspoiler: Er erinnert an die Rennwagen aus der Formel 1. In der Mitte befinden sich zwei mit einem Deflektor verbundene Pylonen, die die Luft an den Unterboden leiten. Die Motorhaube besteht ihrerseits aus drei Sektoren: einem leicht erhöhten in der Mitte und zwei seitlichen Kanälen. Letztere sehen nicht nur sportlich aus, sondern erfüllen einen konkreten Zweck: Sie leiten die Luft aus den zwei Luftschächten in der Stoßstange ab. Die Heckansicht wird von einem Unterzugsspoiler und den großen, der Aerodynamik dienenden Luftschächten dominiert. Die neuen Auspuffendrohre sind etwas höher positioniert als bisher, was dem mächtigen Diffusor geschuldet ist. Dieser baut nun höher und besitzt einen aggressiveren Winkel, was zu einem sportlichen, leistungsstarken Gesamtbild führt.

Beim Motor des Ferrari 488 GTB handelt es sich um einen Turbogeladenen V8 mit 3,9 Litern Hubraum. Bei 8000/min leistet der Motor 670 PS und die Gaspedal-Reaktionszeit beträgt rekordverdächtige 0,8 Sekunden bei 2000/min im dritten Gang. Noch nie in der Geschichte des Motorenbaus besaß ein Turbomotor ein derart direktes Ansprechverhalten. Möglich machen es verschiedene, die Reibung und Trägheit des Turboladers verringernde Innovationen. In aufwändiger Abstimmungsarbeit komponierten die Ingenieure für den Ferrari 488 GTB einen vollen und klaren Motorsound.

Neben dem Motor trägt die Aerodynamik entscheidend zur Performance bei. Die Ingenieure konnten gegenüber dem Vorgänger nicht nur 50 Prozent mehr Abtrieb generieren, sondern gleichzeitig auch den Luftwiderstand reduzieren. Dazu wurden verschiedene Aerodynamikelemente entwickelt, wie etwa ein doppelter Frontspoiler, seitliche Lufteinlässe sowie aktive Flaps und ein patentierter Unterzugsspoiler am Heck; der Unterboden ist voll verkleidet. Fahrzeugelektronik und Kontrollsysteme sind so abgestimmt, dass der Fahrer das gesamte Leistungsvermögen jederzeit abrufen und kontrollieren kann. Das Getriebe ist progressiv ausgelegt und fasziniert mit schnellen Schaltzeiten. Darüber hinaus bietet der Ferrari 488 GTB eine variable Drehmomentsteuerung (Variable Torque Management): Je höher die Gänge, desto mehr Drehmoment (Nm) wird an die Antriebsachse geleitet. Die überarbeitete Version des Side Slip Angle Control System (SSC2) besitzt nun eine präzisere und feinfühligere Abstimmung. Bei der Beschleunigung aus Kurven können so noch höhere längsdynamische Geschwindigkeiten erzielt werden als bisher. Außerdem ist SSC2 nun an die Traktionskontrolle sowie das elektronische Differenzial aus der Formel 1 gekoppelt und ermöglicht die Kontrolle der aktiven Dämpfer. 

Der Ferrari 488 GTB besitzt einen innovativen und aerodynamisch optimierten Unterboden. Hauptmerkmal sind die dort angebrachten Vortex Generatoren: Dies sind speziell geformte Elemente, die die Luft beschleunigen und dabei den Druck reduzieren. Dadurch saugt sich der Fahrzeugboden an die Straße. Der Effekt: Der Abtrieb steigt, ohne dass der Luftwiderstand zunimmt. Der vordere Bereich des Unterbodens ist flach und generiert ebenfalls Abtrieb. Das Fahrzeug wird auch hier nach unten gepresst - mit der Folge, dass der Abtrieb bei 250 km/h satte 325 Kilogramm beträgt.

Der Heckdiffusor trägt seinerseits ebenfalls zu mehr Abtrieb bei. Seine Leitbleche besitzen geschwungene Formen und leiten die Luftmengen ab, die durch den Unterboden nach hinten gelangen. Gleichzeitig reduzieren sie den Luftwiderstand: So stellen sie sicher, dass die bei den Hinterrädern entstehenden Turbulenzen keinen negativen Einfluss auf die Aerodynamik haben.

Eine gänzlich neue Lösung ist der angeblasene Spoiler. Er saugt die Luft hinter der Heckscheibe an und lässt sie auf Höhe der Stoßstange wieder entweichen. Diese Geometrie ermöglicht durch die aerodynamische Last eine Ablenkung des Luftflusses nach oben und verstärkt somit den Abtrieb. Der große Vorteil dieser Lösung: Der Heckspoiler kann sehr niedrig gehalten werden, was den Luftwiderstand weiter reduziert.

Beruhigend: Die Bremsen stammen aus dem großen LaFerrari, besitzen geänderte Bremszangen zur optimalen Kühlung in extremen Fahrsituationen und verringern die Bremswege im Vergleich zum Vorgängermodell um neun Prozent. (dpp-AutoReporter/wpr)


Das könnte Sie auch interessieren

Der RTL-Spendenmarathon, der heute, am 21.11.2024 um 18 Uhr von Wolfram Kons live gestartet wird, fördert Inklusions-Projekte und unterstützt benachteiligte Kinder. Prominente wie Motsi Mabuse, Laura Wontorra, Dennis Schröder, Dieter Nuhr und Alexander Zverev nehmen teil. Der Marathon bringt doppelte Freude, da sowohl die bedürftigen Kinder als... weiterlesen

(DJD). Seegfrörne nennen die Einheimischen am Bodensee das seltene Ereignis, wenn Deutschlands größtes Gewässer vollständig zufriert. Zuletzt konnten Menschen die riesige Wasserfläche im Winter 1962 / 63 zu Fuß überqueren. Über 60 Jahre später gibt es zwar keine realistische Hoffnung auf dicke Eisdecken mehr, dafür fahren E-Schiffe zum... weiterlesen

"Shambhala" läuft ab 21.11.2024 in den deutschen Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: MFA

Ab 21.11.2024 im Kino: "Shambhala"

Der erste nepalesische Film im Wettbewerb der Berlinale erzählt von der schwangeren Pema, die den Traditionen folgend mit ihren drei Ehemännern im Himalaya lebt. Als ihr erster Ehemann Tashi auf einer Reise nach Lhasa verschwindet, begibt sich die junge Frau auf die Suche nach ihm. Pemas Weg führt sie zu einer spirituellen Befreiung und ihrer wahren Bestimmung:... weiterlesen

(DJD). Abenteuerlustige Naturfreunde übernachten im Biwak-Camp auf der Alm mit einem einmaligen Panoramarundblick auf die Dolomiten. Schneeschuhwanderer und Langläufer genießen die Stille und die klare Luft in der verschneiten Berglandschaft. Wellnessurlauber finden beim Yoga im Ahrntal mit Blick auf mächtige Gletscher zu sich selbst. Und Gipfelstürmer treffen sich... weiterlesen

(DJD). Größe der Wohnfläche, Grundriss, Haustechnik: Bei der Planung eines Neubaus wollen zahlreiche Faktoren bedacht werden. Immer stärker rückt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus, nicht nur wegen der staatlichen Vorgaben zur Energieeffizienz von Neubauten. In seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht stellt beispielsweise RICS, ein weltweiter Verband... weiterlesen

Wer bisher dachte, Quallen gäbe es nur im Meer, hat sich getäuscht! So manchen Badesee bevölkern Süßwasserquallen – in heißen Sommern und Wassertemperaturen von mindestens 25 Grad. Bis zu 2,5 cm groß können die durchsichtigen Quallen werden. An sonnigen Tagen treiben sie nach Beute suchend zur Wasseroberfläche und treffen so auf Menschen,... weiterlesen

(DJD). Die ersten eigenen finanziellen Entscheidungen treffen. Den Umgang mit Geld, die Bedeutung des Sparens und ein vorausschauendes Haushalten erlernen: Das Taschengeld hat für Kinder in ihrer Entwicklung eine wichtige Funktion. Doch mit wachsendem Alter sind Jugendliche in der Lage, auch größere Budgets eigenständig zu managen. In diesem Zusammenhang ist immer wieder... weiterlesen