Im Alter knapp bei Kasse: Verkauf oder Verrentung der Immobilie - was ist besser für Senioren?
(djd). Das eigene Heim sollte bis zum Renteneintritt abbezahlt sein, so lautet eine goldene Regel bei der Immobilienfinanzierung. Doch die Realität sieht anders aus: Jeder vierte Immobilieneigentümer ab 69 Jahre hat Schätzungen zufolge die Kredite für sein Haus oder seine Eigentumswohnung noch nicht komplett getilgt. Und wer es bis zu diesem Alter nicht geschafft hat, bleibt meist bis an sein Lebensende verschuldet. Das zeigt eine Studie der Deutschen Leibrenten AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswissenschaft der Uni Köln.
Rente aus Stein kann finanzielle Probleme lösen
Für eine Entschuldung im Alter bieten sich Senioren - von finanziellen Hilfen der Familie abgesehen - zwei Wege: der Verkauf oder die Verrentung der Immobilie. Beide Alternativen sind gründlich zu prüfen. Wer im Alter im viel zu großen Haus mit Garten wohnt und nicht an der eigenen Immobilie hängt, für den ist der Verkauf und Umzug in eine barrierefreie kleinere Wohnung die richtige Entscheidung. 90 Prozent der Senioren wollen aber ihre vertraute Umgebung nicht verlassen, so die Studie. Dann kann eine Rente aus Stein die finanziellen Probleme lösen. Bei einer Immobilien-Leibrente verkaufen Senioren zwar ihr Haus oder ihre Wohnung, behalten aber das lebenslange Wohnrecht - den Nießbrauch - und bekommen eine monatliche Rente. Unternehmen wie die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG bieten ihre Kunden auch Einmalzahlungen oder eine Kombination aus beidem an. Die Höhe der Rente richtet sich dabei nach dem Verkehrswert der Immobilie. Er wird in voller Höhe angesetzt. In die Berechnung fließen zudem Alter und Geschlecht der Eigentümer ein. Das Unternehmen kauft Immobilien mit einer darauf lastenden Restschuld von bis zu 50 Prozent.
Lebenslanges Wohnrecht und lebenslang Leibrente
"Eine Immobilien-Leibrente bringt zusätzliche Einnahmen und schafft Sicherheit, so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung bleiben zu können. Doch Senioren sollten die Angebote genau prüfen und auf notarielle Absicherung, Mindestlaufzeit sowie Übernahme von Instandhaltung durch den Käufer achten", rät Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Seniorenliga. Eine Immobilien-Verrentung löst aber nicht nur Schuldenprobleme, sondern erhöht insgesamt die Einnahmen im Alter. Deshalb haben sich auch Uwe und Regina Merres aus Hamburg für die Leibrente entschieden, vorher aber genau gerechnet: Nach etwa zwölf Jahren wäre bei dem Ehepaar das Geld aus der Veräußerung aufgebraucht, da die Mietkosten für eine neue Bleibe einen Großteil der Einnahmen aufzehren würden. Uwe Merres: "Beim Immobilienverkauf auf Rentenbasis haben wir ein lebenslanges Wohnrecht und bekommen die Leibrente lebenslang."