Im Altmühltal kann man auf eine spannende Zeitreise gehen
(djd/pt). Ein Sprung ins Meer, ohne nass zu werden - wo gibt es denn so etwas? Vor rund 150 Millionen Jahren lag das heutige Altmühltal in einer subtropischen Insel- und Lagunenlandschaft. Ammoniten, Raubfische und Krokodile bevölkerten das Jurameer, Dinosaurier durchstreiften das Land. Flugsaurier, zarte Libellen und die Vorfahren der Vögel beherrschten den Himmel. Über 900 verschiedene Tier- und Pflanzenarten wurden bereits der Region zugeordnet. Bis heute kann man bei einem Ausflug in den Naturpark Altmühltal viele Zeugen aus der Vergangenheit finden.
Das Sammeln von Fossilien ist erlaubt
Das Informationszentrum Treuchtlingen hat eigens dafür die Broschüre "Natur & Geschichte erleben" zusammengestellt, die über die vielfältigen Angebote für Kinder und Erwachsene informiert, den Prospekt kann man unter www.treuchtlingen.de anfordern. So findet beispielsweise am 10. Juli eine geführte Wanderung statt, die die archäologischen Besonderheiten der Region erläutert. Im Ausflug inbegriffen ist der Eintritt in einen der fünf Fossiliensteinbrüche. Hier können Hobbydetektive auf Spurensuche gehen und mit Feuereifer die Gesteinsplatten bearbeiten. Eine Tasche sollte man nicht vergessen, um die Funde mitnehmen zu können. Der Naturpark Altmühltal begeistert aber nicht nur durch seine Relikte, sondern auch durch die landschaftliche Schönheit. Verschiedene Naturerlebniswanderungen führen zu den hier so typischen Wacholderheiden und Magerrasen oder durch die Wiesen und Feuchtgebiete des Urdonautals.
Auf den Spuren von Rittern und Römern
Auch Treuchtlingen selbst hat Spannendes zu bieten. Bei einer sogenannten Gewandführung auf der Oberen Veste, einer Wehranlage aus dem zwölften Jahrhundert, lassen die Naturpark-Führer das Mittelalter in den alten Mauern auferstehen. Vom Burgturm aus schweift der Blick weit hinaus in die Landschaft - die schöne Aussicht in luftiger Höhe wird durch einen kleinen Umtrunk abgerundet. Eine andere Führung wandelt auf den Spuren der Römer: Bei einem Besuch der "Villa Rustica" spürt man dem Alltagsleben auf einem römischen Gutshof vor 1.900 Jahren nach. Das Haus gehörte zu dem in den römischen Provinzen weit verbreiteten Typus der sogenannten Portikus-Villa. Um den Innenhof gruppieren sich mehrere Wohnräume im Ost- und Westflügel sowie eine offene Unterstellhalle im Norden. Zu sehen sind die freigelegten Fundamente des ehemaligen Wohngebäudes. Die bei der archäologischen Grabung gefundenen Exponate sind im Volkskundemuseum in Treuchtlingen ausgestellt.