Visio.M - Das neue Elektroauto der TU München

Dienstag, 21.10.2014 | Tags: Automodelle, Elektroauto
Der Visio.M hat eine Reichweite von rund 160 Kilometern.
Der Visio.M hat eine Reichweite von rund 160 Kilometern.
© TUM/ dpp-AutoReporter

Ein attraktives Elektrofahrzeug zu einem erschwinglichem Preis, das Sicherheit und Komfort bietet und eine vernünftige Reichweite besitzt: dies war das Ziel des Visio.M-Projekts. Die beteiligten Forscher der Technischen Universität München (TUM), die das Fahrzeug zusammen mit Spezialisten aus der Industrie aufgebaut haben, stellen es nun der Öffentlichkeit vor.

Der Visio.M hat eine Reichweite von rund 160 Kilometern und bietet Platz für zwei Personen mit Gepäck. Mit nur 15 Kilowatt Motorleistung erreicht das Fahrzeug eine maximale Geschwindigkeit von 120 km/h. Sein Design ist sportlich und selbstbewusst. Die Ausstattung erfüllt alle wesentlichen Anforderungen an ein modernes Fahrzeug, mit vernetztem Infotainment und Navigationshilfen bis hin zu Lenkrad- und Sitzheizung.

Der Elektromotor im Visio.M bezieht seine Energie aus einem Lithium-Ionen-Akku hinter den Sitzen, der aus Consumer-Zellen besteht und eine Kapazität von 13,5 kWh bereitstellt. Der Akku wiegt annähernd 85 kg und lässt sich in nur drei bis vier Stunden an einem 230 V-Anschluss aufladen. In seinen Gesamtkosten aus Anschaffung und Betrieb soll das Fahrzeug günstiger sein als ein vergleichbarer Benziner.

Entscheidend für die hohe Energieeffizienz des Visio.M ist sein geringes Gewicht. Die Fahrgastzelle besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, in Vorder-, Hinterwagen und Dachrahmen kommt Aluminium zum Einsatz. Alle Scheiben bestehen aus Polycarbonat. Dieses Material ist nur halb so schwer wie Glas, dank einer speziellen Beschichtung aber ebenso kratz- und witterungsbeständig. Auch bei Fahrwerk, Lenkung und Getriebe sparten die Forscher mit speziellen Leichtbaukonstruktionen Gewicht ein. Ohne Batterie wiegt der Visio.M damit nur 450 Kilogramm.

"Für ein Elektrofahrzeug ist geringes Gewicht essenziell", sagt Prof. Markus Lienkamp, Inhaber des TUM-Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik, „denn mehr Gewicht erfordert mehr Akkuleistung für die gleiche Reichweite und verursacht damit höhere Kosten. Mehr Gewicht heißt auch weniger Dynamik bei gleicher Leistung. Wir wollten aber ein Auto, das bezahlbar ist und Spaß macht beim Fahren."

Ein alltagstauglicher Pkw für den Massenmarkt muss einen wirksamen Schutz für die Insassen gewährleisten. Vor allem beim Zusammenstoß mit schwereren Fahrzeugen muss auch ein Kleinstfahrzeug trotz seiner geringen Außenabmessungen einen sicheren Überlebensraum bieten. Beim Visio.M besteht die Fahrgastzelle aus einem innovativen, mehrteiligen Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff in Kombination mit ultraleichten Sandwichmaterialien und ist durch eine besonders hohe Steifigkeit gekennzeichnet.

Zusätzlich haben die Ingenieure ein Sicherheitskonzept entwickelt, das konsequent die vorausschauende Analyse des Verkehrsgeschehens einbezieht. Durch eine 360°-Erfassung der unmittelbaren Fahrzeugumgebung mittels Radar- und Kamerasensoren ist es möglich, frühzeitig kritische Fahrsituationen zu erkennen. Diese Informationen werden nicht nur für Fahrerassistenz und Warnung genutzt. Erkennt das Fahrzeug eine nicht mehr vermeidbare Kollision, aktiviert es eingebaute Insassenschutzsysteme schon vor dem eigentlichen Crash.

Neuartige Struktur-Airbags sind im Stoßfänger und in den Türen montiert. Sekundenbruchteile vor dem Aufprall füllt ein Gasgenerator diese Druckschläuche, die als zusätzliche Absorptionselemente dienen.

Adaptive Gurtstraffer- und Kraftbegrenzer-Systeme reduzieren die auf die Insassen wirkenden Kräfte. Ein mit dem normalen Sicherheitsgurt kombinierter 2-Punkt-Gurt verbindet die Insassen optimal mit dem Sitz. Erkennt das System einen unvermeidlichen Seitenaufprall, wird der Insasse auf der Unfallseite unmittelbar vor dem Anprall mit Hilfe seines Sitzes nach innen verschoben und so aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht. Die Vorbeschleunigung des Insassen mindert den auf ihn wirkenden Crash-Impuls und erhöht die Wirksamkeit des Seitenairbags. Einen möglichen Zusammenprall zwischen Fahrer und Beifahrer fängt ein zwischen den Sitzen eingebauter Interaktions-Airbag ab. (dpp-AutoReporter)


Das könnte Sie auch interessieren

(DJD). Wer die eigene Wärmewende mit erneuerbaren Energien realisieren möchte, kommt an dem nachwachsenden und regionalen Energieträger Holz kaum vorbei. Holzenergie ist ein wichtiger Bestandteil der erneuerbaren Wärmeproduktion. Für eine unabhängige, klimaneutrale Wärmeversorgung bietet eine moderne Holzfeuerstätte wie ein Kachelofen, Heizkamin,... weiterlesen

Der große leuchtende Weihnachtsbaum schmückt den Zwickauer Hauptmarkt in der stimmungsvollen Adventszeit.
© DJD/Tourismusverband Chemnitz Zwickau Region/Matrosse.de

Region Chemnitz-Zwickau: Weihnachtszeit macht Vorfreude auf Kulturhauptstadtjahr

(DJD). Im Jahr 2025 wird die sächsische Stadt Chemnitz Kulturhauptstadt Europas sein, gemeinsam mit 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und dem Zwickauer Land. Vorfreude können Einheimische sowie Besucherinnen und Besucher bereits in der Adventszeit 2024 spüren: Tradition und Moderne, lokale Handwerkskunst und kulinarische Köstlichkeiten, eingebettet in ein... weiterlesen

Der RTL-Spendenmarathon, der heute, am 21.11.2024 um 18 Uhr von Wolfram Kons live gestartet wird, fördert Inklusions-Projekte und unterstützt benachteiligte Kinder. Prominente wie Motsi Mabuse, Laura Wontorra, Dennis Schröder, Dieter Nuhr und Alexander Zverev nehmen teil. Der Marathon bringt doppelte Freude, da sowohl die bedürftigen Kinder als... weiterlesen

(DJD). Seegfrörne nennen die Einheimischen am Bodensee das seltene Ereignis, wenn Deutschlands größtes Gewässer vollständig zufriert. Zuletzt konnten Menschen die riesige Wasserfläche im Winter 1962 / 63 zu Fuß überqueren. Über 60 Jahre später gibt es zwar keine realistische Hoffnung auf dicke Eisdecken mehr, dafür fahren E-Schiffe zum... weiterlesen

"Shambhala" läuft ab 21.11.2024 in den deutschen Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: MFA

Ab 21.11.2024 im Kino: "Shambhala"

Der erste nepalesische Film im Wettbewerb der Berlinale erzählt von der schwangeren Pema, die den Traditionen folgend mit ihren drei Ehemännern im Himalaya lebt. Als ihr erster Ehemann Tashi auf einer Reise nach Lhasa verschwindet, begibt sich die junge Frau auf die Suche nach ihm. Pemas Weg führt sie zu einer spirituellen Befreiung und ihrer wahren Bestimmung:... weiterlesen

(DJD). Abenteuerlustige Naturfreunde übernachten im Biwak-Camp auf der Alm mit einem einmaligen Panoramarundblick auf die Dolomiten. Schneeschuhwanderer und Langläufer genießen die Stille und die klare Luft in der verschneiten Berglandschaft. Wellnessurlauber finden beim Yoga im Ahrntal mit Blick auf mächtige Gletscher zu sich selbst. Und Gipfelstürmer treffen sich... weiterlesen

(DJD). Größe der Wohnfläche, Grundriss, Haustechnik: Bei der Planung eines Neubaus wollen zahlreiche Faktoren bedacht werden. Immer stärker rückt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus, nicht nur wegen der staatlichen Vorgaben zur Energieeffizienz von Neubauten. In seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht stellt beispielsweise RICS, ein weltweiter Verband... weiterlesen

Wer bisher dachte, Quallen gäbe es nur im Meer, hat sich getäuscht! So manchen Badesee bevölkern Süßwasserquallen – in heißen Sommern und Wassertemperaturen von mindestens 25 Grad. Bis zu 2,5 cm groß können die durchsichtigen Quallen werden. An sonnigen Tagen treiben sie nach Beute suchend zur Wasseroberfläche und treffen so auf Menschen,... weiterlesen