Lieber Betriebsrente als Zuschuss zum Handyvertrag: Beschäftigte wünschen sich mehr Geld für betriebliche Altersversorgung
(djd). Nach dem Willen von Arbeitnehmern sollte mehr Geld in die betriebliche Altersversorgung (bAV) fließen, denn eine Betriebsrente ist den Beschäftigten wichtiger als andere geldwerte Vergünstigungen des Arbeitgebers. Das ergaben zwei aktuelle repräsentative Online-Umfragen im Auftrag der Signal Iduna. Konkret würden sich 55 Prozent der Befragten für eine Betriebsrente entscheiden und nur 28 Prozent lieber für einen Zuschuss zum Fahrgeld, zum Handyvertrag oder für vergleichbare Leistungen. 17 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Überdurchschnittlich hoch war der Wunsch nach einer Betriebsrente bei den Arbeitnehmern mit einem Brutto-Monatseinkommen zwischen 2.500 und 3.500 Euro und bei den 35- bis 44-Jährigen.
Kleinbetriebe benötigen mehr Unterstützung
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) ist Anfang 2018 in Kraft getreten, seitdem wurde der Umfrage zufolge fast jeder vierte Arbeitnehmer in seinem Betrieb über die neue Geringverdienerförderung informiert. Allerdings ist in kleinen Unternehmen unter 20 Mitarbeitern die Information erst bei rund jedem zehnten Mitarbeiter angekommen. Insbesondere Kleinbetriebe benötigen also offensichtlich mehr Unterstützung zur Information ihrer Beschäftigten. "Hier sollte die Politik mit einer breit angelegten Kampagne eine Grundlage schaffen", meint Clemens Vatter, Konzernvorstand der Signal Iduna und zuständig für die Lebensversicherung. So klagt knapp jeder fünfte Unternehmensentscheider, der seine Belegschaft noch nicht über die neuen Fördermöglichkeiten für Bezieher niedriger Lohngruppen informiert hat, selbst über unzureichende Informationen. In kleinen Betrieben mit zwei bis 19 Mitarbeitern ist es tendenziell sogar knapp jeder dritte befragte Chef.
Verwaltungsaufwand sollte kein "Schreckgespenst" sein
Aber auch der hohe Verwaltungsaufwand wird von 16 Prozent der befragten Entscheider als Hinderungsgrund für eine Mitarbeiterinformation angeführt. In Betrieben von 20 bis 49 Mitarbeitern ist der Verwaltungsaufwand tendenziell ein größeres Hemmnis als in Großbetrieben. "Mit dem Schreckgespenst des hohen Verwaltungsaufwandes sollten wir zügig aufräumen, denn mithilfe der Digitalisierung ist eine schlanke Verwaltung möglich", erklärt Clemens Vatter. Man habe die bAV bereits komplett digitalisiert und biete den Kunden eine durchgängig digitale Beratung und Verwaltung an. Damit könne die bAV in den Betrieben sehr effizient umgesetzt werden.