Viel Theater vor historischer Kulisse: Die Kreuzgangspiele Feuchtwangen bieten extra viel Kultur - nicht nur im Sommer
(djd). Viel frische Luft und wenig Gedränge: Auch bei Kulturveranstaltungen gehören diese beiden Faktoren inzwischen zu wichtigen Wohlfühlfaktoren. Hochkarätige Inszenierungen vor historischer Freilichtkulisse können Theaterliebhaber beispielsweise im fränkischen Feuchtwangen erleben. Die Fachwerkstadt liegt an der „Romantischen Straße“ zwischen Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber und ist seit fast 75 Jahren Veranstaltungsort der Kreuzgangspiele. Ihren Namen verdanken sie dem aus dem Mittelalter stammenden, arkadengesäumten Innenhof des ehemaligen Benediktinerklosters, der sich jeden Sommer in eine Bühne mit einem Zuschauerraum für 511 Personen verwandelt. Seit 2009 dient auch der idyllische Nixel-Garten an der Stadtmauer als Spielstätte mit maximal 120 Plätzen.
Von Kasten bis Kino
"Bühne frei" heißt es in Feuchtwangen mit den „Kreuzgangspielen extra“ aber auch in der kalten Jahreszeit. Historische Gebäude wie der Kasten – ursprünglich eine Kapelle, im 16. Jahrhundert Getreidespeicher und seit 1982 Stadthalle – oder das Fränkische Museum bieten ebenfalls eine stimmungsvolle Kulisse für Inszenierungen, Lesungen und Konzerte. So liest der bekannte Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler Gerd Anthoff am 28. Januar unter dem Titel „Geschichten zur Winterzeit“ Texte von Oskar Maria Graf, Theodor Fontane, Rainer Maria Rilke und vielen anderen. Mit der theatralen Videoinstallation „Herakles des Euripides“ (17./18. März) wird eine neue Hybridform aus Theater und Film präsentiert. Und am 5. Mai zeigen Alexander Ourth und Ulrich Westermann im neu eröffneten Kino „Regina Lichtspiele“ die Textcollage „Zersetzung“ nach Motiven aus dem Werk von H. P. Lovecraft, einem der bedeutendsten Autoren fantastischer Horrorliteratur. Unter www.kreuzgangspiele.de gibt es das komplette Programm 2022 sowie Detailinfos zu allen Inszenierungen und Kartenverkauf.
Von Schiller bis Pippi
Im Sommer stehen dann insgesamt sieben Produktionen auf dem Spielplan. Neben dem Singspiel „Im weißen Rössl“, frei nach Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg, und Schillers „Kabale und Liebe“ macht auch „Pippi Langstrumpf“ nach der Vorlage der originalen Theaterfassung von Astrid Lindgren im Kreuzgang Station. Kleine Theaterfans ab drei Jahren können im Nixel-Garten zudem der Maus „Frederick“ beim Sonnenstrahlen-, Farben- und Wörtersammeln zusehen und „Das Spiel vom dicken, fetten Pfannekuchen“ miterleben. Die Theaterperformance „Bachmann“ vereinigt sich an zwei Terminen mit „Kafka“ und „Lenz“ zur Trilogie „Auf-Brüche“, die einen weiten literarischen Bogen vom 18. zum 20. Jahrhundert spannt und sich an Jugendliche ab 16 Jahren richtet.