Bundeskabinett beschließt Änderung der Kraftfahrzeugsteuer

Sonntag, 18.01.2015 | Tags: Steuern
Das BMF will für Fahrzeughalter die Kosten der Infrastrukturabgabe per Kfz-Steuer abfedern.
Das BMF will für Fahrzeughalter die Kosten der Infrastrukturabgabe per Kfz-Steuer abfedern.
© BMF/dpp-AutoReporter

Fahrzeughalter, die künftig die Infrastrukturabgabe für Bundesfernstraßen (Volksmund: Autobahnmaut bzw. auch PKW-Maut) zahlen, werden in gleicher Höhe von der Kraftfahrzeugsteuer entlastet. Das Bundeskabinett hat am 17. Dezember 2014 den Regierungsentwurf des Zweiten Verkehrssteueränderungsgesetzes beschlossen. Mit dem beabsichtigten Gesetz soll im derzeitigen Kraftfahrzeugsteuergesetz eine Steuerermäßigung eingeführt werden, die eine Doppelbelastung vermeidet.

Durch die Einführung einer Infrastrukturabgabe für Personenkraftwagen und Wohnmobile soll der Systemwechsel von einer steuer- zu einer nutzerfinanzierten Infrastruktur im Straßenverkehr in Deutschland fortgeführt werden. Den entsprechenden Gesetzentwurf hat das Kabinett am 17. Dezember 2014 ebenfalls beschlossen. Um finanzielle Doppelbelastungen zu vermeiden, wird die Infrastrukturabgabe grundsätzlich in gleicher Höhe als Steuerentlastungsbetrag bei der Kraftfahrzeugsteuer ausgeglichen. Die Regelungen zur Steuerentlastung sollen ab 1. Januar 2016 gelten.

Dazu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen (BMF), Dr. Michael Meister: „Die Infrastrukturabgabe setzt den Systemwechsel von einer steuerfinanzierten Straßeninfrastruktur hin zur verstärkten Nutzerfinanzierung fort. In diesem Zusammenhang steht auch die Änderung der Kraftfahrzeugsteuer: Damit die Kfz-Steuerzahler beim Übergang nicht doppelt belastet werden, führen wir eine Steuerermäßigung bei der Kfz-Steuer in gleicher Höhe wie die Infrastrukturabgabe ein".

Fahrzeuge, die in einem anderen Staat zugelassen sind und die nur vorübergehend in Deutschland fahren, sind von der Änderung in der Regel nicht betroffen. Sie sind meist von der deutschen Kraftfahrzeugsteuer befreit. Sofern dennoch in bestimmten Fällen, z.B. bei gewerblicher Nutzung, eine Kraftfahrzeugsteuerpflicht in Deutschland besteht, wird auch dort ein Steuerentlastungsbetrag berücksichtigt.

Mit der Einführung einer Vignette für schwere Lastfahrzeuge begann 1995 in Deutschland der schrittweise Systemwechsel von der steuer- zur nutzerfinanzierten Infrastruktur. Er wurde 2005 mit der Umstellung auf eine streckenbezogene Maut für diese Fahrzeuge fortgeführt. Zugleich erfolgten jeweils auch Entlastungen bei der Kraftfahrzeugsteuer, zuletzt bis auf das europarechtlich vorgeschriebene Mindestniveau. Dieser Wechsel wird mit der geplanten Infrastrukturabgabe fortgeführt.

Seit dem 1. Juli 2009 ist die Kraftfahrzeugsteuer eine Bundessteuer, die zunächst vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) verwaltet wurde. Bis zum 30. Juni 2014 bediente sich das BMF dabei der Landesfinanzbehörden. Seit 1. Juli 2014 ist die Zollverwaltung für die Verwaltung der Kraftfahrzeugsteuer allein zuständig. Im Kraftfahrzeugsteuergesetz sind nun durch den Bund Rechtsbereinigungen vorzunehmen. Daneben wird durch das Gesetz ein redaktioneller Fehler in § 5 des Versicherungssteuergesetzes behoben werden. (dpp-AutoReporter/wpr)


Das könnte Sie auch interessieren

Der RTL-Spendenmarathon, der heute, am 21.11.2024 um 18 Uhr von Wolfram Kons live gestartet wird, fördert Inklusions-Projekte und unterstützt benachteiligte Kinder. Prominente wie Motsi Mabuse, Laura Wontorra, Dennis Schröder, Dieter Nuhr und Alexander Zverev nehmen teil. Der Marathon bringt doppelte Freude, da sowohl die bedürftigen Kinder als... weiterlesen

(DJD). Seegfrörne nennen die Einheimischen am Bodensee das seltene Ereignis, wenn Deutschlands größtes Gewässer vollständig zufriert. Zuletzt konnten Menschen die riesige Wasserfläche im Winter 1962 / 63 zu Fuß überqueren. Über 60 Jahre später gibt es zwar keine realistische Hoffnung auf dicke Eisdecken mehr, dafür fahren E-Schiffe zum... weiterlesen

"Shambhala" läuft ab 21.11.2024 in den deutschen Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: MFA

Ab 21.11.2024 im Kino: "Shambhala"

Der erste nepalesische Film im Wettbewerb der Berlinale erzählt von der schwangeren Pema, die den Traditionen folgend mit ihren drei Ehemännern im Himalaya lebt. Als ihr erster Ehemann Tashi auf einer Reise nach Lhasa verschwindet, begibt sich die junge Frau auf die Suche nach ihm. Pemas Weg führt sie zu einer spirituellen Befreiung und ihrer wahren Bestimmung:... weiterlesen

(DJD). Abenteuerlustige Naturfreunde übernachten im Biwak-Camp auf der Alm mit einem einmaligen Panoramarundblick auf die Dolomiten. Schneeschuhwanderer und Langläufer genießen die Stille und die klare Luft in der verschneiten Berglandschaft. Wellnessurlauber finden beim Yoga im Ahrntal mit Blick auf mächtige Gletscher zu sich selbst. Und Gipfelstürmer treffen sich... weiterlesen

(DJD). Größe der Wohnfläche, Grundriss, Haustechnik: Bei der Planung eines Neubaus wollen zahlreiche Faktoren bedacht werden. Immer stärker rückt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus, nicht nur wegen der staatlichen Vorgaben zur Energieeffizienz von Neubauten. In seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht stellt beispielsweise RICS, ein weltweiter Verband... weiterlesen

Wer bisher dachte, Quallen gäbe es nur im Meer, hat sich getäuscht! So manchen Badesee bevölkern Süßwasserquallen – in heißen Sommern und Wassertemperaturen von mindestens 25 Grad. Bis zu 2,5 cm groß können die durchsichtigen Quallen werden. An sonnigen Tagen treiben sie nach Beute suchend zur Wasseroberfläche und treffen so auf Menschen,... weiterlesen

(DJD). Die ersten eigenen finanziellen Entscheidungen treffen. Den Umgang mit Geld, die Bedeutung des Sparens und ein vorausschauendes Haushalten erlernen: Das Taschengeld hat für Kinder in ihrer Entwicklung eine wichtige Funktion. Doch mit wachsendem Alter sind Jugendliche in der Lage, auch größere Budgets eigenständig zu managen. In diesem Zusammenhang ist immer wieder... weiterlesen