Vom Biolandwirt zum Fooddesigner: Georg Thalhammer geht mit Kürbissen neue Wege
(djd). Viele Biolandwirte in Deutschland kämpfen ums Überleben - strenge Auflagen und Billigimporte aus dem Ausland machen den Bauern zu schaffen. Um sich gut vermarkten zu können, benötigen sie heute Geschick und vor allem Marketing-Knowhow. Als ehemaliger Biobauer erkannte Georg Thalhammer aus Unterfranken die Problematik und spezialisierte sich auf die Vermarktung von Hokkaido-Kürbissen, die er als einer der ersten in der Region anbaute. Der Unternehmer sieht sich als "Anwalt des Kürbis" und arbeitet mit seinen Landwirtschaftskollegen Hand in Hand. Er berät und betreut die Bauern im Hinblick auf den Anbau von Hokkaido und kann deren komplette Ernte übernehmen. Für seine Kürbis-Zulieferer eine immense Erleichterung, denn Thalhammer kann vom Waschen über das Sortieren und Verpacken bis zur Vermarktung alles übernehmen. Darüber hinaus ist die langfristige Kooperation eine sinnvolle Art, nachhaltig zu arbeiten.
"Kürbisretter" entwickeln eine eigene Feinkostlinie
Darüber hinaus achtet Thalhammer darauf, dass so wenig wie möglich von der wertvollen Ernte verloren geht. Sogar die B-Ware findet Verwendung - Früchte, die bestimmten Handelsstandards in Größe und Aussehen nicht entsprechen, verarbeitet sein Unternehmen zu lagerfähigem Kürbispüree. Doch dabei sollte es nicht bleiben, der nächste Schritt zum "Food-Designer" lag nahe: In Zusammenarbeit mit dem Produktentwickler Jürgen Krosta entstand in den letzten Jahren eine Kürbis-Feinkostlinie in Bioqualität, erhältlich ist sie im Fachhandel und im Online-Shop unter www.georg-thalhammer.de. Auf das mehrfach prämierte Kürbisketchup, das kaum Zucker enthält, sind die "Kürbisretter" besonders stolz.
Wertvolle Inhaltsstoffe, leckerer Geschmack
Viele Konsumenten orientieren sich nicht mehr nur am Geschmack eines verarbeiteten Lebensmittels. Auch die verwendeten Inhaltsstoffe und deren Herkunft sind für die Kaufentscheidung ausschlaggebend. Zudem greifen immer mehr Verbraucher zu regionalen Produkten und zu Bioware ohne künstliche Zusätze. All dies muss ein Food-Designer berücksichtigen, wenn er ein neues Nahrungsmittel kreiert, das den Weg in die Verkaufsregale finden soll. Neben der Arbeit im Labor stehen für den Lebensmittelentwickler zudem Fragen der Namensfindung, der Verpackung und der Präsentation der Produkte im Vordergrund.
Bioqualität sicher erkennen
Manche konventionell erzeugten Produkte im Handel täuschen mit schwammigen Formulierungen wie "aus kontrolliertem Anbau" oder "aus integrierter Landwirtschaft" Bioqualität vor. Wer sicher sein möchte, tatsächlich reine Bio-Lebensmittel im Einkaufskorb zu haben, sollte auf Begriffe wie "biologisch" oder "ökologisch" achten und zertifizierten Biosiegeln vertrauen. Sie kennzeichnen die Produkte, die mindestens den Anforderungen der entsprechenden EU-Öko-Verordnung genügen.